ASIEN/SÜDKOREA - Fortbildung und Evangelisierung der Familien ist dringend notwendig, damit diese sich an der Kultur des Lebens ausrichten: Nur wenige kennen die christliche Lehre zur Familie

Montag, 13 September 2004

Seoul (Fidesdienst) - Die Familie in Asien sollte sich zunehmend an einer Kultur des Lebens orientieren: die bekräftigten die Bischöfe bei der Vollversammlung der Vereinigung der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC), die im August dieses Jahres in Südkorea tagte. Auf diese Notwendigkeit wiesen nun auch die koreanischen Bischöfe im Zusammenhang mit einer Studie des Evangelisierungsausschuss der Diözese Suwon hin.
Der Ausschuss lies 559 Paare einen Fragebogen ausfüllen. Diese Paare hatten sich zum einem Vorbereitungskurs für die Eheschließung angemeldet. Aus der Umfrage ging hervor, dass die Verhaltensweisen und Orientierungskriterien dieser getauften Paare sich oft nicht maßgeblich von denen nichtchristlicher Paare unterscheiden. Was fehlt, so der Ausschuss, ist die Hinführung zum Wissen über die kirchliche Lehre zu Themen, die mit der Familie und dem Leben in Verbindung stehen.
Wie aus der Studie hervorgeht hatten 80% der Paare vorehelichen Geschlechtsverkehr. Die sexuelle Toleranz führt die Paare auch zur Vernachlässigung bioethischer Werte, wie die Fragen zum Thema Schwangerschaftsunterbrechung zeigen. Viele würden eine Schwangerschaftsunterbrechung bei einer Fehlentwicklung des Fötus in Betracht ziehen (67,7%) oder bei einer Schwangerschaft infolge einer Vergewaltigung (81,1%). Außerdem stimmen 60% der Befragten einer Ehescheidung zu, wenn diese sich bei der „Entscheidung für ein besseres Leben“ als notwendig erweist.
Auf der Grundalge der Umfrageergebnisse, kamen die Experten zu dem Schluss, dass eine angemessenes Wissen zu den Themen Sexualität, Leben und Ehe bereits in den ersten Jahren der Katechese vermittelt werden sollte. 35% der Befragten erklärten, sie hätten von der Kirche noch nie Angebote zur Ausbildung zur Fragen der Familie erhalten. Daraus wird ersichtlich, dass die Kluft zwischen der kirchlichen Lehre und dem praktischen Leben von der mangelnden Fortbildung der Familien und Paare in diesem Bereich abhängt.
Nach Ansicht von Pater Andrew Lee Yong-gi, Beauftragter für Familienpastoral der Diözese Suwon, „zeigt die Umfrage, dass die Fortbildung zu den wichtigsten Herausforderungen gehört, die wir bei der Familienpastoral angehen müssen: die Hauptaufgabe der Familien, nämlich der Schutz des Lebens, ist heute bedroht.“
Auf der Grundlage der Studie und im Licht der Beschlüsse der Vollversammlung der asiatischen Bischöfe, wird die Diözese Richtlinien für die Seelsorge unter Paaren und Familien formulieren. (PA) (Fidesdienst, 13/09/2004 - 34 Zeilen, 367 Worte)


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