AFRIKA/GUINEA - „Es besteht die Gefahr ethnischer Konflikte: die Wahl sollte baldmöglichst stattfinden“

Montag, 25 Oktober 2010

Conakry (Fidesdienst) – „Man versucht den politischen Wettstreit in einen ethnischen Konflikt zu verwandeln und nutzt dabei verschiedene sich im Umlauf befindenden Gerüchte aus“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Guinea, der aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden will zum Fidesdienst.
Die Spannung hat in der Republik zugenommen, nachdem die Stichwahl für die Präsidentschaftswahlen, die am 24. Oktober stattfinden sollten auf ein unbestimmtes Datum verschoben wurden (vgl. Fidesdienst vom 23. Oktober 2010). Zwischen dem 23. und dem 24. Oktober kam es in verschiedenen Teilen des Landes zu Auseinadersetzungen zwischen Angehörigen des Malinké- und des Peule-Stammes. Unruhen wurden gemeldet aus Siguiri (Nordosten), Kankan (Osten), N’Zérékoré und Kissidougou (Südosten).
Die unkontrollierte Verbreitung von Gerüchten, die der Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst dementiert, führt dazu, dass die Lage sich nicht beruhigt.
„Bisher haben die meisten Bürger des Landes die Wahlkampagne und die Gegenüberstellung der beiden Kandidaten für die Stichwahl mit eher geringem Interesse verfolgt. Mit der Verbreitung von Gerüchten besteht nun die Gefahr, dass es zu Konflikten zwischen den verschiedenen Ethnien kommt und dies wird nicht ohne Folgen bleiben“, so der Beobachter vom Fidesdienst.
„Es ist besorgniserregend, dass die Auseinandersetzungen sich bis in das Landesinnere ausgedehnt haben, denn damit wird die Gefahr eines ethnischen Konflikts zunehmend konkret. Aus diesem Grund muss die Stichwahl baldmöglichst organisiert werden, bevor die Situation außer Kontrolle gerät“, so der Beobachter abschließend.
Die Verschiebung der Stichwahl wurde mit Verzögerungen bei der Vorbereitung der Wahl gerechtfertigt. Der aus Mali stammende Vorsitzende der Unabhängigen Wahlkommission (CENI), General Siaka Tomani Sangaré, versicherte unterdessen, man werde bald einen neuen Wahltermin festlegen. (LM) (Fidesdienst, 25/10/2010)


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