VATIKAN - Priester und Gläubige in China festgenommen: Vatikan denunziert „schwere Verstöße gegen die Religionsfreiheit und damit gegen ein Grundrecht des Menschen“

Samstag, 11 September 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Wie der Vatikan mitteilt, wurden in der Volksrepublik China im August mehrere Priester und Gläubige festgenommen. In diesem Zusammenhang beklagt der Vatikan „schwere Verstöße gegen die Religionsfreiheit und damit gegen ein Grundrecht des Menschen“.
In der ersten Augustwoche wurde der Generalvikar der Diözese Baoding (Provinz Hebei), Pfarrer Paul Huo Junlong, mit sieben weiteren Priestern und zwei Seminaristen von der Polizei festgenommen. Die Priester Paul An Jianzhao und John Baptist Zhang Zhenquan wurden zur Haft in einem Arbeitslager verurteilt. Die anderen sollen sich, abgesehen von drei Priestern, die nicht aus dieser Diözese stammen, noch in Quyang (Boding) in Haft befinden.
Aufgrund der dem Vatikan zur Verfügung stehenden Angaben, befinden sich zum 6. September 2004 insgesamt 23 Priester der Diözese Baoding in Haft oder unter Hausarrest. Darunter Bischof Su Zhimin und sein Weihbischof Aa Shuxin, die im September 1997 beziehungsweise im März 1996 verschwanden und sich seither ohne an einem unbekannten Ort aufhalten, ohne dass es jemals einen Prozess gegeben hätte.
Zu einem späteren Zeitpunkt wurde auch der Administrator der Erzdiözese Fuzhou zusammen mit zwei Priestern und einem Seminaristen festgenommen. Bisher ist über eine Freilassung nichts bekannt.
Unbekannt bleiben auch die Gründe für diese Unterdrückungsmaßnahmen. Sollten diese jüngsten Angaben der Wahrheit entsprechen, würde es sich ein weiteres Mal um schwere Verstöße gegen die Religionsfreiheit handeln, die ein Grundrecht jedes Menschen ist.
Der Vatikan weist in diesem Zusammenhang auf den in der universalen Menschenrechtserklärung festgelegten Anspruch auf die Achtung dieses Rechtes hin. Man hoffe, dass sie genannten Personen, bald möglichst ihre Freiheit wieder erlangen und ihr Amt als Seelsorger in den jeweiligen katholischen Gemeinden bald wieder aufnehmen können.
Ende August soll, wie aus den Daten, die dem Vatikan vorliegen, hervorgeht, Bischof John Gao Kexian von Yantai (Provinz Shandong) im Alter von 76 Jahren im Gefängnis verstorben sein. Die Leiche des Bischofs soll den Angehörigen von der Polizei übergeben worden sein. Bischof Gao befand sich seit Ende der 90er Jahre in Hraft. Über seinen Zustand war seit langem nichts bekannt geworden. (PA) (Fidesdienst 11/09/2004 - 31 Zeilen, 344 Worte)


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