AFRIKA/TSCHAD - Appell eines Missionsbischofs für Afrika: „Wir dürfen die Ressourcen nicht länger ausbeuten ohne an das Wohl der Afrikaner zu denken!“

Mittwoch, 6 Oktober 2010

Rom (Fidesdienst) – „50 Jahre nach dem ‚Afrikajahr’(1960), als verschiedene Länder die Unabhängigkeit erlangten, ist nun der Moment gekommen, dass wir uns fragen, ob die Völker des Kontinents weiterhin in der Angst vor dem Tod leben müssen, weil es auf ihrem Boden so viel Reichtümer gibt. Die Ressourcen haben sich durch die menschliche Gier von einem Segen, der sie eigentlich sind, für die Einheimischen in einen Fluch verwandelt“, so Bischof Michele Russo von Doba im Tschad zum Fidesdienst.
„Nach 50jahren unkontrollierte Ausbeutung, die zum Teil auch in Zusammenarbeit mit den Regierungen geschah, und der Gleichgültigkeit gegenüber den Afrikanern und ihrer Zukunft, bin ich der Ansicht, das wir uns dies bewusst machen sollten. Die afrikanischen Bodenschätze müssen zum Aufbau einer Zukunft für die Menschen des Kontinents genutzt werden“, so Bischof Russo weiter.
„Wenn wir den afrikanischen Ländern eine Möglichkeit zur Entwicklung geben wollen, dann muss dieses traurige Phänomen gestoppt werden, denn man ist sich heute in Europa schmerzlich bewusst geworden, dass viele jung Afrikaner die Gefahren der Wüste und des Wassers nicht scheuen, um in Europa ebenfalls in der Hölle zu leben, weil es ihnen oft nicht gelingt, sich an den europäischen Lebensstil anzupassen“, so der Bischof von Doba.
„Deshalb liegt es im gemeinsamen Interesse sowohl der Europäer als auch der Afrikaner; den enormen Reichtum Afrikas dafür zu nutzen, dass dort Infrastrukturen entstehen, die den Menschen ein Leben in Frieden ermöglichen und Arbeitsplätze schaffen, damit sie sich eine im eigenen Land Zukunft aufbauen können“, so Bischof Russo abschließend. (LM) (Fidesdienst, 06/10/2010)


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