„Dass die Feier des Sonntags der Weltmission verständlich macht, dass die Aufgabe der Verkündigung Christi ein notwendiger und unerlässlicher Dienst der Kirche unter den Menschen ist“ - Kommentar zur Missionsgebetsmeinung für den Monat Oktober 2010

Mittwoch, 29 September 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) – In Gewissen Bereichen der heutigen Gesellschaft wird die Missionstätigkeit der Kirche als nicht unbedingt notwendig erachtet, als etwas, das die Gewissensfreiheit der anderen Menschen einschränken könnte. Wenn jeder das eigene Heil erlangt, wenn er seinem eigenen Gewissen folgt der der Religion des Umfelds, in dem er geboren wurde, aus welchem Grund sollte man dann das Evangelium verkünden?

Der Heilige Vater erinnert uns daran, dass die Aufgabe der Verkündigung Christ ein notwendiger und unerlässlicher Dienst der Kirche unter den Menschen ist. Jesus Christus ist die Füller der göttlichen Offenbarung, der Weg, die Wahrheit und das Leben und alle Menschen haben ein Recht darauf, diese Botschaft zu hören. Durch die eigene Missionstätigkeit möchte die Kirche das Licht Gottes weitergeben, das sie empfangen hat, ohne es jemandem aufzudrängen. Weitergeben heißt nicht aufdrängen. Der Auftrag des Herrn bleibt jedoch unverändert: „Geht hinaus … und verkündet allen Menschen das Evangelium“.

Die missionarische Dimension ist ein wesentlicher Bestandteil der Kirche. Die Kirche wäre nicht mehr das was Jesus wollte, wenn sie aufhören würde, das Heil Gottes unter den Menschen zu verkünden.

Gleichsam beinhaltet diese Verkündigung eine Erfordernis der Umkehr für die Kirche selbst. Papst Benedikt XVI. schreibt in der Botschaft zum Sonntag der Weltmission 2010 über den Missionsauftrag, dass er „ohne eine glaubwürdige persönliche, gemeinschaftliche und pastorale Umkehr nicht erfüllt werden kann“.
Die Verkündigung des Evangeliums ist ein große Verantwortung, denn Christen können sich selbst nicht als „Herren“ oder „Eigentümer“ der Wahrheit dieser Verkündigung betrachten, sondern sie sind ihre Diener, sie widmen ihr das eigen Leben, da sie in ihr die Liebe Gottesfinden. „Wie die griechischen Pilger vor zweitausend Jahren bitten die Menschen die Gläubigen auch heute, wenngleich nicht immer bewußt, nicht nur von Christus zu »sprechen«, sondern ihn ihnen auch zu »zeigen«; das Antlitz des Erlösers überall auf der Welt vor den Augen der Generationen des neuen Jahrtausends erstrahlen zu lassen, damit es besonders die jungen Menschen aller Kontinente sehen, die die bevorzugten Empfänger und der Gegenstand der Verkündigung des Evangeliums sind. Sie sollen erkennen, daß die Christen das Wort Gottes verkünden, weil er die Wahrheit ist, weil sie in ihm den Sinn und die Wahrheit ihres eigenen Lebens gefunden haben.“ (Papst Benedikt XVI., Botschaft zum Sonntag der Weltmission 2010)
Wir können nicht Verkünder sein, wenn wir nicht zuerst Glaubende sind, die die Botschaft, die sie verkünden, auch selbst leben. Das Christentum ist keine Ideologie sondern die persönlikche Begegnung mit Christus, dem lebendigen Sohn Gottes. „Nur durch diese Begegnung mit der göttlichen Liebe, die unser Leben ändert, können wir in Gemeinschaft mit ihm und unseren Nächsten leben und vor unseren Mitmenschen glaubwürdig Zeugnis ablegen für die Hoffnung, die uns erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15)“ (ebd.).

Maria, die Mutter Gottes und Apostelkönigin, begleite mit ihrer mütterlichen Liebe den missionarischen Impuls der jünger Christi, damit alle Menschen die Liebe Gottes kennen mögen, die in Jesus Christus offenbar wird. (Fidesdienst, 29/09/2010)


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