AFRIKA/MOSAMBIK - Nach den Unruhen der vergangenen Tage hat sich die Lage in Maputo wieder beruhigt: Erzbischof Chimoio bittet die Gläubigen um ihr Gebet für das Land

Freitag, 3 September 2010

Maputo (Fidesdienst) – „Die Lage beruhigt sich langsam wieder, obschon noch nicht viele Menschen auf den Straßen unterwegs sind, auch weil die öffentlichen Verkehrsmittel streiken“, so ein Kirchenvertreter aus Kreisen der Ortskirche in Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, wo bei Unruhen am 1. September insgesamt 7 Menschen (darunter 2 Kinder) ums Leben kamen und 288 verletzt wurden (vgl. Fidesdienst vom 2. September 2010). Nach offiziellen Angaben wurden 23 Geschäfte geplündert und 2 Eisenbahnwagons sowie 12 Busse beschädigt
„Zu den schlimmsten Unruhen kam es am 1. September, am 2. September hatte sich die Situation bereits wieder etwas beruhigt“, so der Beobachter, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will. „Heute hat sich die Lage dem Anschein nach wieder völlig beruhigt. Armee und Polizei, die in den vergangenen Tagen auf den Straßen der Hauptstadt patrouillierten, haben ihre Präsenz reduziert und auch die Geschäfte wurden zum Teil wieder geöffnet.“
„Erzbischof Francisco Chimoio von Maputo bitten die Bürger unterdessen, die Ruhe zu bewahren. Die Gläubigen bittet er um ihr Gebet für das Land“, so der Beobachter.
Infolge eines angekündigten Anstiegs des Brotpreises um 30% und ähnlichen Ansteigen bei den Strom- und Wasserpreisen, war es in Maputo zu Protesten gekommen. „Die ‚unwiderrufliche’ Ankündigung der Regierung führte bei vielen in der Bevölkerung zu Unverständnis und Enttäuschung, weshalb die Proteste in anderer Form wahrscheinlich fortgesetzt werden“, vermutet der Beobachter.
„Die Unruhen beschränken sich jedoch auf die Hauptstadt. Aus anderen Teilen des Landes wurden keine Auseinandersetzungen gemeldet. Zu weiteren Demonstrationen kam es nur in der Hafenstadt Beira, der zweitgrößten Stadt Mosambiks. Beira wird von der ehemalige Widerstandsbewegung RENAMO regiert, die seit 1992 (Jahr der Unterzeichnung des Friedensabkommens) größte Oppositionspartei des Landes ist.“, so der Beobachter weiter. „Deshalb könnte es sein, dass die Proteste in Beira von der Oppositionspartei angeregt wurden, während sie in Maputo von der Basis ausgingen, wo die Menschen per Kurzmitteilung (SMS) auf Mobiltelefone zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen wurden. In Maputo besitzen viele Menschen ein Mobiltelefon, was vielleicht auch erklärt, dass die Proteste hier ein größeres Ausmaß hatten“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 03/09/2010)


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