ASIEN/PAKISTAN - Katholische Kommission für Gerechtigkeit und Frieden veranstaltet Seminare und Aufklärungskampagnen zum Thema Menschenrechte und Menschenwürde

Dienstag, 7 September 2004

Lahore (Fidesdienst) - In einem Land, in dem der islamische Fundamentalismus zahlreiche Anhänger hat, versucht die katholische Kirche unermüdlich eine Kultur des Friedens, die Begegnung zwischen den Kulturen und das harmonische gesellschaftlichen und interreligiösen Zusammenleben zu fördern. Dies stellt auch die Tätigkeit der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden mit ihren Initiativen zur Förderung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs unter Beweis. Die Kommission engagiert sich auch für die Achtung der Menschenrechte und der Menschenwürde insbesondere unter Jugendlichen: vor allem in den Schulen werden Seminare und Aufklärungsinitiativen durchgeführt.
Erst vor kurzem veranstaltete die Kommission in Rawalpindi einen Workshop, bei dem sich die Teilnehmer mit den Prinzipien und Methoden der Vereinten Nationen zum Schutz der Menschenrechte befassten.
Die Kommission verfolgt mit besonderer Aufmerksamkeit die Situation der religiösen Minderheiten in Pakistan, denen oft die von der Verfassung garantierten Rechte verwehrt werden und die nicht selten Opfer fundamentalistischer Gewalt sind. Die gegen sie gerichteten Vorwürfe sind oft nur ein Vorwand um unter Anwendung des so genannten Blasphemieparagraphen, der es Muslimen erlaubt, eine Person der Schändung des Namens des Propheten zu beschuldigen, gegen sie vorzugehen.
Zu den Initiativen der Kommission gehört deshalb auch eine Aufklärungskampagne über das so genannte Blasphemie-Gesetz: vor kurzem waren im ganzen Land Protestkundgebungen veranstaltet worden, nachdem mehrere katholische Gläubige, die wegen Blasphemie festgenommen worden waren, misshandelt oder getötet wurden.
Der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha, bezeichnete das Gesetz als „ungerecht“ und forderte dessen Abschaffung. Die pakistanische Regierung kündigte eine Revision des Gesetzes an, doch die Christen machen sich keine großen Hoffnungen was eine Gesetzesänderung anbelangt, da fundamentalistische Gruppen Druck ausüben. (PA) (Fidesdienst, 07/09/2004 - 29 Zeilen, 280 Worte)


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