AFRIKA/KAMERUN - Bei der schlimmsten Cholera-Epidemie der vergangenen 10 Jahre gib es pro Tag 30 Neuerkrankungen

Donnerstag, 5 August 2010

Maroua (Fidesdienst) – Bei einer Cholera-Epidemie im Norden Kameruns starben bereits 94 Menschen. Wie Mitarbeiter des Gesundheitswesens berichten handelt es sich um die schlimmste Epidemie der vergangenen 10 Jahre. Die Region Moloko ist am meisten betroffen: über die Hälfte der im ganzen Land auftretenden Fälle werden hier registriert. Zum 3. August 2010 lag hier die Zahl der Cholerakranken bei insgesamt 773 mit durchschnittlich 30 Neuerkrankungen pro Tag. Ende Juli waren im ganzen Land bereits 1.300 Cholerafälle diagnostiziert worden. Die Krankheit, die auch als „Krankheit der Armen“ bezeichnet wird, ist vor allem auf das Fehlen von Abwasserleitungen und eine mangelnde Versorgung mit sauberem Trinkwasser zurückzuführen. Wie aus einem Bericht des Kinderhilfswerks UNICEF hervorgeht, haben nur 30% der Menschen in den ländlichen Gebieten Zugang zu sauberem Trinkwasser und für nur 15% stehen medizinische Dienste zur Verfügung. Die Mitarbeiter des Gesundheitswesens verteilen unterdessen in den betroffenen Gebieten Medikamente, Salzlösungen und lebensnotwendige Güter, um zur verhindern, dass erkrankte Personen sich in andere Teile des Landes begeben. Bei der kostenlosen Behandlung der Cholera werden die einheimischen Behörden von UNICEF, dem Roten Kreuz, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem UN Population Fund unterstützt.
Cholera-Epidemien gibt es im Norden von Kamerun immer wieder. Dieses Jahr brach die Epidemie jedoch früher aus: 2009 wurden die ersten Erkrankungen im September registriert, während sie dieses Jahr bereits im Mai, vor Beginn der Regenzeit auftraten. (AP) (Fidesdienst, 05/08/2010)


Teilen: