AFRIKA/KAMERUN - Maßnahmen zur Bekämpfung von Diabetes erforderlich: an der Krankheit könnten bis zum Jahr 2030 in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara bis zu 24 Millionen Menschen sterben

Mittwoch, 7 Juli 2010

Yaoundé (Fidesdienst) – Wie aus einer jüngsten Studie der Universität Yaoundé (Kamerun) mit dem Titel „Diabetes in sub-Saharian Africa“ hervorgeht, die die britische medizinische Zeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht, sind unzulängliche Programme bei der Prävention und Behandlung von Diabetes unter gesundheitlichen und soziologischen Gesichtspunkten wie eine Zeitbombe. Nach Ansicht der „International Diabetes Federation“ (IDF) mit Sitz in Brüssel wird sich die Zahl der Diabeteserkrankungen in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara verdoppeln, wenn keine entsprechenden Maßnahmen getroffen werden und bis zum Jahr 2030 könnten 24 Millionen Menschen betroffen sein. In den 34 ärmsten Ländern Afrikas kostete eine Diabetesbehandlung pro Person etwa doppelt so viel, wie die Menschen dort im Monat verdienen. 2010 werden 6% der Menschen in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara voraussichtlich an dieser Krankheit sterben, an der heute dreimal so viele Menschen leiden, wie noch vor 10 Jahren.
Diabetes wird fälschlicher Weise als ein Krankheit der Reichen betrachtet: die Daten des IDF zeigen, das 70% der Krankheitsfälle in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen auftraten. In Afrika wissen viele Menschen nicht, dass sie an Diabetes leiden. Dabei sind für die Krankheit neben dem Lebensstiel auch genetische Erbfaktoren verantwortlich. Die Krankheit tritt auf, wenn das Blut nicht genügend Insulin produziert oder es dem Organismus nicht gelingt, den Zucker im Blut abzubauen. Im Allgemeinen ist eine langfristige Behandlung notwendig und es können ernsthafte Komplikationen entstehen, wie zum Beispiel ein Herzinfarkt. Die Autoren der Studie fordern deshalb dasselbe Augenmerk für Diabetes, wie es für HIV/Aids gilt. Außerdem seien vor allem in den ländlichen Gebieten Aufklärungskampagnen notwendig.
Nach Angaben der UNAIDS starben 2008 6% der Patienten an den Folgen einer HIV-Infektion: derselbe Prozentsatz wurde von der IDF bei Diabetes als Todesursache im Jahr 2010 festgestellt. (AP) (Fidesdienst, 07/07/2010)


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