AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Caritas zentrale der Diözese Mbujimayi hilft den Menschen in der südostkongolesischen Region Kasai

Freitag, 30 Juli 2004

Kinshasa (Fidesdienst) - Unter den Folgen des zweiten kongolesischen Krieges (1998-2003) leidet vor allem der Osten der Demokratischen Republik Kongo. Darunter der die Region Kasai im Südosten des Landes, wo in den vergangenen Jahren tausende Menschen ihre Heimatdörfer verlassen mussten. Wohnungen und Ackerland von mindestens 200 Familien wurden zerstört oder in Brand gesteckt.
Angesichts dieser Notlage brachte das Caritaszentrum der Diözese Mbujimayi verschiedene Hilfsprojekte für Flüchtlinge und Vertriebene auf den Weg. Wie die katholische kongolesische Nachrichtenagentur DIA mitteilt wurden während der Zeit der akuten Krise vor allem Lebensmittel und Medikamente an die betroffenen Bevölkerungsteile verteilt.
Derzeit betreut Caritas-Mbujimayi bedürftige Menschen sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Gebieten. Auf dem Land werden in fünf verschiedenen Ortschaften Programme zur gesellschaftlichen Eingliederung durchgeführt, in deren Rahmen auch Saatgut und landwirtschaftliche Geräte bereitgestellt werden, die mit Mitteln der Europäischen Union gekauft wurden. Traditionelle Stammeshäuptlinge und Großgrundbesitzer wurden aufgefordert, jenen Menschen Gründstücke zu überlassen, die wieder in eine Dorfgemeinschaft integriert werden sollen. Im allgemeinen werden die Vertriebenen in den Dörfern gut aufgenommen. Nach Ansicht der verantwortlichen Behörden vor Ort leisten sie vor allem auch im Bereich der Landwirtschaft sowohl unter qualitativen als auch unter quantitativen Gesichtspunkten einen positiven Beitrag. Im Rahmen der Caritas-Projekte ist auch der Bau von Schulen und Krankenstationen geplant.
Auch in Mbujimayi wurden während der akuten Krisenzeit Lebensmittel verteilt. Nach Ende des Krieges werden Kinder aus Familien von Vertriebenen mit Schulmaterial versorgt, das vom holländischen katholischen Hilfswerk CORDAID gespendet wird.
Doch der Krieg hat in der Stadt tiefe Wunden hinterlassen. Armut und Arbeitslosigkeit führten zur Zunahme der Prostitution und zum Anstieg der Zahl der Straßenkinder. Auch in dieser dramatischen Situation versucht Caritas in Zusammenarbeit mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen Hilfe zu leisten. Im Rahmen von Caritas-Projekten wurden Handwerksbetriebe gegründet, die von Vertriebenen weitergeführt werden sollen. Die Pfarreien stellen Kleinstkredite für die Gründung von Kleinunternehmen zur Verfügung. Dank dieses Engagements sind heute 80% der ehemaligen Vertriebenen wieder selbständig und aktiver Bestandteil der Gesellschaft.
Caritas-Mbujimayi arbeitet außerdem mit dem Caritaszentrum der Diözese Luebo zusammen, wo 10.000 kongolesische Auswanderer betreut werden, die aus Angola ausgewiesen wurden (vgl. Fidesdienst vom 21. und 26. April 2004)


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