AFRIKA/MAROKKO - Migranten sind oft einer „unerträglichen Ausbeutung“ ausgesetzt, so die Bischöfe Nordafrikas

Samstag, 24 April 2010

Rabat (Fidesdienst) – Vom 20. bis 24. April tagte in Rabat (Marokko) die Vollversammlung der Regionalen Bischofskonferenz Nordafrikas (Conférence Episcopale Regionale du Nord de l’Afrique, CERNA) (vgl. Fidesdienst vom 16. April 2010): im Rahmen der Veranstaltung hatten die Bischöfe Gelegenheit zu einem fruchtbaren Austausch über die Situation in den Ländern und in den Kirchen der Region. Dies geht aus einer Verlautbarung hervor, die dem Fidesdienst vorliegt. Trotz der verschiedenen Hintergrundsituationen waren sich die Vertreter der Kirchen einig über den gemeinsamen Wunsch, sich in den Dienst der ihnen anvertrauten katholischen Gemeinden zu stellen und zwar auf der Grundlage der in den jeweiligen Ländern geltenden Religionsfreiheit.
Die Bischöfe Nordafrikas wollen sich dabei um eine ökumenische Zusammenarbeit mit den anderen christlichen Konfessionen bemühen und – fern von jeglichem Geist der Proselytenmacherei – mit den meisten mehrheitlich muslimischen Bevölkerungen zusammenleben, die sie aufnehmen und zu denen freundschaftliche Beziehungen entstanden sind.
Die Bischöfe betonen dabei, dass gelebte Solidarität als Erfahrung im Dienst an den Armen in Zusammenarbeit mit der zivilen Hilfseinrichtungen in den Ländern des Maghreb.
Schließlich wurde auch die Rolle der Bibliotheken, die die verschiedenen Diözesen den Universitätsstudenten zur Verfügung stellen erwähnt und insbesondere deren Rolle als Orte der Begegnung und des kulturellen Dialogs.
Die vier Delegierten der CERNA, die an der Zweiten Afrikasynode teilgenommen hatten, berichteten über die Beschlüsse der Sondersynode und betonten dabei vor allem das Augenmerk der Synodenväter auf die Beziehungen zwischen dem Maghreb und den anderen Ländern Afrikas.
Die Mitglieder der CERNA, die an der Vorbereitung der Sondersynode für den Nahen Osten mitwirken, die im Oktober dieses Jahres stattfinden wird, brachten den Wunsch zum Ausdruck, dass die Synode für die Kirchen des Nahen Ostens förderlich sein und die Regierungen in der Region dazu anregen wird, die Rechte aller Bürger zu achten.
Die Versammlung der CERNA befasste sich auch mit den so genannten „irregulären“ Zuwanderern, vor allem Frauen und Kindern, die besonders gefährdet sind und oft einer „unerträglichen Ausbeutung ausgesetzt werden“. „Dieses Problem erfordert das Augenmerk der internationalen Staatengemeinschaft. Die Mitglieder der CERNA befassen sich mit der humanitären und pastoralen Begleitung und wollen eine zwar bescheidenen gleichsam aber konkrete Hilfe im Geist des Evangeliums und in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche leisten.“
Die nächste Versammlung der CERNA findet vom 29. Januar bis 3. Februar 2011 in Algier statt. Bei diesem Anlass soll ein theologisches Dokument zur Präsenz der Kirche in den Ländern Nordafrikas verabschiedet werden. (LM) (Fidesdienst, 24/04/2010)


Teilen: