Dengue-Fieber: Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation könnte die Zahl der Erkrankungen auf bis zu 50 Millionen pro Jahr ansteigen. In Panama gab es seit der Epidemie des Jahres 1995 den ersten Todesfall. Überblick zu den aktuellen Daten

Donnerstag, 29 Juli 2004

Rom (Fidesdienst) - Das Dengue-Fieber ist weiterhin eine weltweit verbreitete Infektion: vor kurzem wurden neue Erkrankungen diagnostiziert, was erneut zu einem besorgniserregenden Anstieg der Opfer führen könnte. Das Dengue-Fieber, das vor allem zu hohes Fieber, Hautausschlag sowie Kopf- und Gliederschmerzen gekennzeichnet ist, verbreitet sich derzeit vor allem in Südostasien, wird aber in Mittelamerika und in der Karibik sowie in Südamerika zunehmend zu einem Gesundheitsproblem. Zu den Hauptverbreitungsgebieten gehören auch über 100 afrikanische Länder.
Das Dengue-Fieber wird durch die Stiche der Aedes-Mücke übertragen. Bei dem Erreger handelt es sich wie beim Gelbfieber um ein Flavivirus, das zwei verschiedene Krankheitsformen auslösen kann: die normale Infektion verläuft ähnlich wie eine schwere Gruppe, doch gelegentlich kann es auch zu Störungen der Blutgerinnung kommen, die durch das Virus ausgelöst wird. In diesen Fällen spricht man vom hämorrhagischen Dengue-Fieber, das zu heftigen inneren und äußerlichen Blutungen führt und tödlich enden kann.
Die Krankheitsdauer bei der normalen Denuge-Infektion liegt bei zehn bis vierzehn Tagen. Bei der hämorrhagischen Form, bei der es sich oft um eine Zweitinfektion durch einen anderen Subtyp des Virus handelt, kommt es oft zu einem schwereren Verlauf, der schnell zum Tod führen kann. Die hämorrhagische Form des Denuge-Fiebers tritt vor allem bei Kindern unter zehn Lebensjahren auf, was mit der verschiedenen Druchlässigkeit der Kapillaren, als oder kleinsten Blutgefäße von Kindern und Erwachsenen zusammenhängt.
Ingesamt kommt es jährlich zu rund 25 Millionen Dengue-Erkrankungen und über 400.000 Fällen mit hämorrhagischem Dengue-Fieber.
In Panama wurde in diesen Tagen der erste Todessfall infolge einer Infektion mit dem hämorrhagischen Denuge-Fieber seit 1995 gemeldet. Es handelt sich dabei um eine 44jährige Frau, die am 16. Juli in ihrer Wohnung im Dorf Vietnam in der Provinz Colón starb.
In Malaysia soll eine Forschergruppe der Abteilung für Mikrobiologie der Staatlichen Universität ein natürliches Gegenmittel zur Bekämpfung des Dengue-Fiebers entdeckt haben. Se handelt sich dabei um ein Mittel zur Bekämpfung des Virus, das in Form von Kapseln auf den Markt kommen und bereits ab Anfang nächsten Jahres verkauft werden soll. Bisher stand kein Medikament zur Bekämpfung des von Stechmücken übertragenen Virus zur Verfügung.
In Indonesien starben im Januar 91 Mensche an Dengue-Fieber; weiter 4.500 wurden nach der Erkrankung im Krankenhaus behandelt. Viele Menschen starben in der Hauptstadt, betroffen war auch die Insel Java.
Auch in El Salvador hat das Gesundheitsministerium infolge des jüngsten Auftretens von 770 neuen Krankheitsfällen in den vergangenen Tagen den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Insgesamt wurden in dem mittelamerikanischen Land 1.482 Erkrankungen diagnostiziert.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation starben bei einer Epidemie im Jahr 1998 insgesamt 1,2 Millionen Menschen in 52 Ländern. Angesichts der in diesem Jahr herrschenden Bedingungen befürchte die WHO eine mögliche Epidemie ähnlichen Ausmaßes. (AP) (Fidesdienst, 29/7/2004 - 44 Zeilen, 481 Worte)


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