OZEANIEN/TAHITI - Die Beichte steht im Mittelpunkt des Pastoralprogramms der Erzdiözese Papeete für das Jahr 2010

Freitag, 19 Februar 2010

Papeete (Fidesdienst) – „Auf Vorschlag zahlreicher Priester haben wir in der Erzdiözese Papeete beschlossen das Sakrament der Beichte in den Mittelpunkt des Pastoralprogramms der Erzdiözese Papeete zu stellen“, so Erzbischof Hubert Coppenrath von Papeete in einem Hirtenbrief, der dem Fidesdienst vorliegt. Grund dafür sei vor allem das wachsende Desinteresse an diesem Sakrament insbesondere in der Zeit vor Weihnachten und Ostern. „Es stimmt allerdings auch, dass die Zahl der Priester in unserer Diözese ganz eindeutig nicht ausreichend ist und dass es nicht immer einfach ist, einen Priester zu finden, der Zeit hat, die Beichte abzunehmen“, so der Erzbischof, der jedoch auch andere Gründe nennt: das mangelnde Bewusstsein von der Sünde, der Zweifel an der Notwendigkeit der Beichte der eigenen Süden, das schwindende Bewusstsein von der Notwendigkeit der Umkehr und des Strebens nach Heiligkeit.
In seinem Hirtenbrief erläutert der Bischof auch die Bedeutung der Sünde anhand von Texten aus der Heiligen Schrift („das Erbarmen Jesu gegenüber Sündern bedeutet nicht Gleichgültigkeit gegenüber der Sünde“) und befasst sich mit der Vergebung der Sünden die Christus den Aposteln und damit seiner Kirche anvertraut haben. „Man muss zugeben, dass viele Katholiken dieses Sakrament falsch verstehen“, so der Erzbischof: einige beichten gar nicht oder sehr selten, andere beichten ohne Bezug zum tatsächlichen Leben und vergessen dabei wichtige Dinge, die der Reue und der Änderung im eigenen Leben bedürfen, wieder andere haben kein Bewusstsein von der Umkehr. „Wie kann Gott verzeihen, wen der Mensch sich nicht als Sünder betrachtet?“, fragt sich der Erzbischof.
Abschließend wünscht sich der Erzbischof, dass das kommende Jahr zur Vertiefung des Bewusstseins und der Praxis im Hinblick auf das Sakrament der Beichte beitragen möge. Dabei erinnert er daran, dass „diese Sakrament den Sünder nicht nur mit Gott, sondern auch mit der Gemeinschaft der Gläubigen versöhnt“, da die Sünde zur Schwächung der ganzen Gemeinde beiträgt. „Das Jahr des Sakraments der Sünde soll deshalb auch ein Jahr der Aussöhnung unter den Christen, ein Jahr des Vergebens sein, das in einer Konsolidierung der Einheit und der Nächstenliebe unter den Christen gipfelt.“ (SL) (Fidesdienst, 19/02/2010)


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