VATIKAN - Beim Angelusgebet ruft der Papst verantwortliche Politiker und internationale Organisationen zum Eingreifen in Uganda und Darfur (Sudan) auf: „Wie kann man gleichgültig bleiben?“

Montag, 26 Juli 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - In einem beherzten Appell an die internationale Staatengemeinschaft erinnerte Papst Johannes Paul II. beim Angelusgebet im Innenhof der Päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo am Sonntag, den 25. Juli an die dramatische Situation in Uganda und Darfur. „Heute möchte ich das Augenmerk vor allem auf die tragischen Ereignisse lenken, die seit langem einige Länder des geliebten afrikanischen Kontinents kennzeichnen“, so der Papst in seiner Ansprache zum Mittagsgebet. „Seit über 18 Jahren findet im Norden Ugandas ein unmenschlicher Konflikt statt, von dem Millionen von Menschen und insbesondere Kinder betroffen sind. Viele unter ihnen fühlen sich aus Angst und angesichts mangelnder Zukunftsperspektiven gezwungen, „Soldaten zu werden“. Ich wende mich an die internationale Staatengemeinschaft und an die einheimischen politischen Verantwortlichen mit der Bitte um eine Beendigung dieses tragischen Konflikts und die Schaffung von reellen Friedensperspektiven in ganz Uganda. Gleichwohl besorgniserregend ist die Situation in der sich die geliebte Bevölkerung in Darfur im Westen des Sudan an der Grenze zum Tschad befindet. Der Krieg, der sich in den vergangenen Monaten zugespitzt hat, bringt zunehmend Armut, Verzweiflung und Tod mit sich. Zwei Jahrzehnte heftiger Konflikte haben im Sudan unzählige Opfer, Binnenflüchtlinge und Flüchtlinge mit sich gebracht. Wie kann man da gleichgültig bleiben? Ich richte meinen beherzten Appell an politische Verantwortliche und internationale Organisationen, damit sie diese so hart geprüften Schwestern und Brüder nicht vergessen“.
Der Papst erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die langjährige Friedensarbeit der Kirche in den Krisengebieten: „In Uganda arbeiten die Bischöfe hochherzig für die Versöhnung und die Unterstützung der Menschen, die sich in Schwierigkeiten befinden. Nach Darfur habe ich in diesen Tagen den Präsidenten des Päpstlichen Rates Cor Unum, Erzbischof Paul Josef Cordes entsandt, damit er diesen gemarterten Menschen die geistliche und materielle Solidarität des Heiligen Stuhls und der Weltkirche zum Ausdruck bringt.“ Abschließend appellierte der Papst an alle Christen mit der Bitte um „das Gebet für unsere Schwestern und Brüder in Afrika“ (SL) (Fidesdienst, 26/7/2004 - Zeilen, Worte)


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