OZEANIEN/AUSTRALIEN - Katholiken sollen mit Blick auf die Wahlen im Herbst dieses Jahres kritisch am politischen Leben teilnehmen - Aufruf der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden zum Hirtenbrief der australischen Bischöfe

Freitag, 23 Juli 2004

Brisbane (Fidesdienst) - Katholiken sollen mit Blick auf die Wahlen im Herbst dieses Jahres kritisch am politischen Leben teilnehmen: dies wünscht sich die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Diözese Brisbane. Der Aufruf zum Engagement und die aktive Präsenz der Katholiken im sozialen und Politischen Leben gründet auf dem von den australischen Bischöfen zur Frühjahrsvollversammlung verabschiedeten Botschaft, heißt es in einer Verlautbarung der Kommission, die dem Fidesdienst vorliegt. „Die Gläubigen müssen jede Gelegenheit nutzen, wenn es darum Geht, direkt an der Analyse politischer und sozialer Fragen im Licht des Evangeliums teilzunehmen“, so der Leiter der Kommission Rock Sheehan .
Die Kommission verteilte zu diesem Zweck auch Arbeitshilfen, darunter die Botschaft der Bischöfe, und nannten vor allem folgende Schlüsselbereiche, mit denen sich die Christen insbesondere auseinandersetzen sollten: Bildung, Rolle des Landes auf internationaler Ebene, Flüchtlings-, und Asylantenproblem, Wasserknappheit in städtischen Gebieten.
Mit Blick auf die bevorstehenden Parlamentswahlen im kommenden Herbst hat auch die Konferenz der Ordensoberen eine Kampagne mit dem Titel „Deine Stimme für das Gemeinwohl“ auf den Weg gebracht. Dabei wird vor allem hervorgehoben, dass das Konzept des „Gemeinwohls“ zu den wichtigsten Aspekten der Kirchlichen Sozilallehre gehört. Sich dafür einzusetzen gehöre deshalb zu den wichtigsten Aufgagen der Regierung. „Viele Menschen sind infolge von Arbeitslosigkeit, Armut, Wohnungsmangel und anderen Faktoren davon ausgeschlossen“, betonen die Ordensleute.
In ihrer im Mai dieses Jahres veröffentlichten Botschaft formulieren auch die Bischöfe Richtlinien zu den bevorstehenden Wahlen, darunter:
- Aufbau einer Kultur des Lebens, als Geschenk Gottes, für das der Mensch verantwortlich ist. Die Bischöfe beziehen sich dabei vor allem auf Probleme der Bioethik, auf Abreibung und auf Euthanasie;
- - Aufbau einer Kultur der Liebe, durch die Aufwertung von Ehe und Familie und ein besonders Augenmerk für die Kinder und insbesondere für deren Misshandlung;
- Aufbau einer Kultur des Wissens, durch die Förderung des Bildungsniveaus;
- Aufbau einer Kultur der Gesundheit, durch Verbesserungen im Gesundheitssystem;
- Aufbau einer Kultur der Versöhnung, durch eine Revision der Aborigines-Frage;
- Aufbau einer Kultur der Gastfreundschaft, nach den Kriterien der Gastfreundschaft gegenüber Zuwanderern und Asylbewerbern;
- Aufbau einer Kultur des Friedens, durch internationales Engagement;
- Aufbau einer Kultur der Schöpfung, durch Umweltschutz.
Die Bischöfe betonten in diesem Zusammenhang, dass damit keine Partei direkt unterstützt und die Freiheit der einzelnen Wähler nicht beeinträchtigt werden soll. Man wolle vielmehr die auf diese Themen aufmerksam machen und sie im Licht des Glaubens betrachten. (PA) (Fidesdienst, 23/7/2004 - 40 Zeilen, 418 Worte)


Teilen: