AMERIKA/KOLUMBIEN - Schulbildung, medizinische Basisversorgung, Ernährungsprogramme und Impfkampagnen für 500 Menschen in einem der ärmsten Stadtviertel im Südosten von Bogotà

Freitag, 23 Juli 2004

Bogotà (Fidesdienst) - In Kolumbien kommt es unter den lateinamerikanischen Ländern zu den meisten Menschenrechtsverstößen, obschon das Land paradoxerweise zu den ältesten Demokratien des Landes gehört. Willkürliche Hinrichtungen, Entführungen, Missbrauch von Frauen und Kindern haben in den vergangenen Jahren verheerende Ausmaße angenommen. Das Land hat die höchste Mordrate auf der ganzen Welt: seit den 90er Jahren in Kolumbien jeden Tag im Durchschnitt 100 Menschen ermordet. Und nach Angaben der Regierung des Landes bleiben die Täter in 96% der Fälle straffrei.
In den so genannten „Barrios“ leben arme Menschen, die nur hin und wieder etwas verdienen. Tausende Jugendliche suchen bereits im Alter von 13 Jahren einen Arbeitsplatz, den sie nicht finden. Viele sind Analphabeten wie ihre Eltern. Die Gesundheitsversorgung ist praktisch unzugänglich.
Die in Bogotà im Bereich der Krankenpastoral tätigen Kamillianer berichten von einer großen Anzahl krebskranker Kinder, deren Familien nicht kein Geld haben, um diesen Kindern eine Behandlung zu ermöglichen. Viele Mütter klopfen jeden Tag an die Tür des Kamillianer-Seminars und bitten um eine Spende für den Schulbesuch der eigenen Kinder.
Pater Dino De Zan ist seit 18 Jahren unter den armen Menschen in Bogotà tätig. Derzeit leitet er drei Ärztezentren, wo 100 Familien mit durchschnittlich fünf Familienmitgliedern eine medizinische Basisversorgung erhalten. Damit werden rund 500 Menschen in einem der ärmsten Stadtviertel im Südosten Bogotà versorgt.
Außerdem werden seit Jahren Impfkampagnen für Kinder durchgeführt und insbesondere die schwächsten Bevölkerungsteile betreut, darunter vor allem ältere Menschen, Kinder und schwangere Frauen. Ziel der Kampagne ist es, diesen rund 500 Menschen eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung zu ermöglichen, wobei im Einzelnen Arztbesuche bei allgemeinen Ärzten und verschiedenen Fachärzten, Laboruntersuchungen, Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen, Endoskopien vorgesehen sind.
Ganz besonders werden auch schwangere Frauen und Neugeborenen im ersten Lebensjahr betreut und Präventionsprogramme durchgeführt. (AP) (Fidesdienst, 24/7/2004 - 34 Zeilen, 308 Worte)


Teilen: