AMERIKA/ARGENTINIEN - „Wasser darf nicht zum Symbol der Kolonisierung und der Sklaverei im 21. Jahrhundert werden“: Bischöfe von Patagonien schreiben an den Generalsekretär der Vereinten Nationen mit Blick auf den Klimagipfel in Kopenhagen

Donnerstag, 10 Dezember 2009

Buenos Aires (Fidesdienst) – An den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-Mooin, wenden sich die katholischen Bischöfe der Region Patagonien (Chile und Argentinien) in einem gemeinsamen Schreiben mit Blick auf den Klimagipfel in Kopenhagen (7.-18. Dezember 2009). „Wie wissen um die große Verantwortung der Beschlüsse der politischen Autoritäten aller Länder im Hinblick auf den sozialen Frieden, die Entwicklung der Völker, die Gegenwart und die Zukunft der Geschichte, den Klimawandel, die Energieversorgung, die Umwelt und insbesondere das Wasser“, so die Bischöfe, die nach eigenen Aussagen in einer „von Gott gesegneten blühenden Region leben“. Diese wollen sie „schützen, bewahren und achten“. Dabei äußern sie auch die eigene Sorge über die Gefahren, die das Leben der Menschen und der Natur in Patagonien ernsthaft bedrohen.
In diesem Sinn fordern die Bischöfe, dass „auf der Tagesordnung des UN-Gipfels in Kopenhagen, auch das Wasser als Diskussionsgegenstand hinzugefügt wird“, das auch in den Folgeabkommen nach den Vereinbarungen von Kyoto eine Rolle spielen müsse. Trinkwasser sei von lebensnotwendiger Bedeutung und Lebensquell und nicht ersetzbar. Außerdem sei es ein Geschenk Gottes, wie das Leben und „ein Recht des Menschen, gemeinsames Erbe der Menschheit“, deshalb dürfe es „weder privatisiert oder vermarktet“ werden. In diesem Zusammenhang fordern die Bischöfe für die nächste Zukunft einen Weltwasserplan, die Förderung der Wasserressourcen unter Beteiligung des öffentlichen Haushalts, der privaten Haushalte und der Gemeinden und Institutionen. Die Vereinten Nationen sollen sich auch für die Förderung einer Kultur des Lebens einsetzen, wie sie Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2010 zum Thema „Wenn du den Frieden willst, bewahre die Schöpfung“ anregt. „Patagonien“, so die Bischöfe abschließend, „möchte zum Entstehen eines Bewusstseins beitragen, damit Wasser nicht zum Symbol der Kolonisierung und der Sklaverei im 21. Jahrhundert wird.“ (CE) (Fidesdienst 10/12/2009)


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