ASIEN/CHINA - Bischof Peter Chen Bolu im Alter von 96 Jahren gestorben: während seiner Zeit als Bischof von Yongnian/Handan hat sich die Zahl der Katholiken verdoppelt

Freitag, 4 Dezember 2009

Yongnian/Handan (Fidesdienst) – Am 5. November starb im Alter von 96 Jahren der emeritierte Bischof von Yonghnian/Handan in der chinesischen Provinz Hebei, Peter Chen Bolu. Der Bischof wurde am 3. Juni 1913 als Sohn einer katholischen Bauernfamilie geboren: er war das dritte von sechs Geschwistern. 1932 trat er in das Kleine Seminar in Yongnian/Handan ein. Während seiner Zeit als Seminarist studierte er auch Augenmedizin.
Ende 1937 trat er in das Große Seminar in Xianxian ein und 1939 schloss er dort das Studium der Philosophie ab. Danach unterrichtete er Latein am Kleinen Seminar. Ende 1940 begann er das Theologiestudium wobei er jedoch nach Invasion der Japaner sein Studium in einem anderen Teil Chinas beenden musste. Am 29. Juni 1944 wurde er schließlich zum Priester geweiht.
Nach seiner Priesterweihe war er in einer Pfarrei tätig, in der sich auch die Augenklinik Cheng’an befand, dessen Direktor er später wurde, und wo er mit Unterstützung der Schwestern vom Heiligen Geist vor allem Arme und Kranke aus allen Teilen Chinas behandelte.
1958 wurde die Augenklinik vom Staat beschlagnahmt und Bischof Chen musste in Dongtunzhuang Zwangsarbeit leisten: doch auch dort feierte er Gottesdienste für die Gläubigen in der Region, denen er auch die Sakramente spendete.
1966 widersetzten sich die Einwohner der Region seiner Hinrichtung zur Zeit der Kulturrevolution, so dass er im September dieses Jahres in das Gefnängis in Jizexian eingeliefert wurde. Nach seiner Freilassung im Jahr 1970 kehrte er in seine Heimat zurück, wo er auf den Feldern arbeitete und den Bauern half. Auch während dieser Zeit widmete er sich der Evangelisierung in den Dörfern Chent’an, Weixian und DAming.
1985 gründete er ein Altersheim und ein Heim für Menschen mit einer Behinderung und nahm sich als geistlicher Begleiter der Ordensschwestern an, die die Kulturrevolution überlebt hatten. Am 29. April 1986 wurde e4r zum Bischof geweiht, doch sein Amt konnte er erst 1988 antreten. 1991 wurde ihm auf seine Anfrage von der Regierung ein Grundstück für einen Friedhof für Priester und Ordensleute aus seine Diözese überlassen.
1994 gründete er das „Dazhong-Hospital“, wo er selbst die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Am 30. November 1996 weihte er Bischof Yang Xiangtai zu seinem Koadjutor und im September 1999 trat er von seinem Amt als Bischof zurück. Seither lebte er in dem von ihm gegründeten Hospiz, wo der Herr ihn am 5. November 2009 zu sich rief.
Zum Zeitpunkt seiner Bischofsweihe hatte die Diözese Yongnian/Handan sechs Priester in fortgeschrittenem Alter und 60.000 Katholiken. Bei seinem Tod gab es 93 Priester und 130.000 Katholiken. (Fidesdienst, 04/12/2009)


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