AMERIKA/KOLUMBIEN - Neues Projekt zur Bekämpfung der Chagas-Krankheit: 8% der Bevölkerung in Kolumbien sind betroffen

Freitag, 4 Dezember 2009

Bogotà (Fidesdienst) – Ein Projekt der ärztlichen Nothilfeorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ (Médecins sans Frontiers, MSF) soll im Verwaltungsbezirk Arauca im Nordosten Kolumbiens zur Diagnostizierung und Behandlung der Chagas-Krankheit beitragen. Diese Region Kolumbiens ist am meisten betroffen: rund 8% der Bevölkerung ist infiziert. Bis heute gab es in weiten Teilen des Lands keine Behandlungsmöglichkeit. Viele wussten gar nicht von ihrer Krankheit. Deshalb nahm MSF die Diagnose und Behandlung der Krankheit nun in das Programm der Gesundheitsvorsorge auf, das die Organisation in der Region durchführt. Durch mobile Kliniken soll ärztliche und psychologische Versortung in abgelegenen Gebieten gewährleistet werden. Die mobile Gesundheitsversorgung leistet auch Aufklärungsarbeit über die Risiken der Chagas-Krankheit und lädt zur Untersuchung ein. Bei einer Diagnose der Krankheit folgt eine zweimonatige Behandlung. Die Patienten werden dabei regelmäßig von MSF-Mitarbeitern untersucht, die auch mögliche Nebenwirkungen der Behandlung beobachten.
Die Chagas-Erkrankung ist in den meisten Ländern Lateinamerikas endemisch. Eine Übertragung ist auch von der Mutter auf das Kind oder durch Bluttransfusionen, Organverpflanzungen und die Aufnahme verschmutzter Lebensmittel möglich. Seit 1999 bietet „Ärzte ohne Grenzen“ Diagnose und Behandlungen in Honduras, Nicaragua, Guatemala uns Bolivien an. Bis Ende 2008 hat die Hilfsorganisation insgesamt 60.000 Menschen untersucht: bei 3.100 wurde eine Chagas-Erkrankung festgestellt, davon wurden 2.800 erfolgreich behandelt. (AP) (Fidesdienst, 04/12/2009)


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