AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPBUBLIK KONGO - Mission ad Gentes und Zusammenarbeit zwischen den Ortskirchen: Die ersten Schlussdokumente zum internationalen Missionswissenschaftlichen Kongress in Kinshasa

Dienstag, 20 Juli 2004

Kinshasa (Fidesdienst) - Vom 11. bis 17. Juli fand in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) ein Internationaler Missionswissenschaftlicher Kongress statt (vgl. Fidesdienst vom 19. Juli 2004), zu dem bereits die ersten Schlussdokumente, ein allgemeiner Bericht und die abschließenden Empfehlungen, veröffentlicht wurden, die dem Fidesdienst in der französischen Originalfassung vorliegen.
In beiden Dokumenten wird vor allem auf die Bedeutung der Inkulturation des Glaubens hingewiesen, bei der Personen in den Mittelpunkt gestellt werden sollen, die in Strukturen der Sünde leben. Eine solche Inkulturation des Glaubens macht eine permanente Fortbildung vor allem der Laien erforderlich, damit diese „bei ihrer weltlichen Tätigkeit zur ganzheitlichen und nachhaltigen Entwicklung der Männer und Frauen in der Gesellschaft beitragen können“.
Bei einer dem entsprechenden Ausbildung sollte vor allem den Frauen ein besonders Augenmerk gewidmet werden: sie sind berufen ihren spezifischen Beitrag in Kirche und Gesellschaft zu leisten.
Hinsichtlich der Verbreitung der Sekten in den Missionsländern heißt es im allgemeinen Bericht, dass „die Kirche nicht durch die Nachahmung der Missverständlichkeiten der Sekten diesen religiösen Formen entgegenwirken kann … sondern nur durch die eigene Läuterung“. Deshalb bedürfe es auch in diesem Bereich der Fortbildung als „Gegenmittel gegen diese Bewegungen“.
Die Kongressteilnehmer betonten auch die Bedeutung des Konzepts der „Kirche als Familie Gottes“ als „operatives Konzept für die Kirche in Afrika“. Dabei wurde der Schwerpunkt vor allem auf die Verbindung des Bildes von der „Kirche als Familie Gottes“ mit anderen Konzepten, wie zum Beispiel der Geschwisterlichkeit gesetzt.
Mit Nachdruck wird auch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kirchen insbesondere bei der Mission ad gentes gefordert, die „nicht nur einige Einzelpersonen oder Missionsinstitute betrifft, sondern im missionarischen Wesen der Kirche verwurzelt ist“. In diesem Sinn wird auch auf die Notwendigkeit des Austausches zwischen den Kirchen in den Missionsländern und den Kirchen in Europa und Nordamerika hingwiesen. Von Besonderem Interesse sei auch ein Austausch zwischen den afrikanischen und lateinamerikanischen Kirchen „die dabei lernen können, aus der eigenen Armut zu geben“.
Zudem wurde die Schaffung von afrikanischen Missionsinstituten für die Mission ad gentes, die Ausbildung und Begleitung von Fidei Donum-Priestern und Laien und die Gründung eines missionswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studienzentrums angeregt. (LM) (Fidesdienst, 20/7/2004 - 35 Zeilen, 361 Worte)


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