ASIEN/INDIEN - Ökumenisches Forum betont: Christen werden oft aus rein politischen Gründen der „illegalen Bekehrung“ beschuldigt

Mittwoch, 2 Dezember 2009

Bangalore (Fidesdienst) – Bei einem ökumenischen Forum in Bangalore im indischen Unionsstaat Karnataka, an dem vor kurzem über 600 Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen teilnahmen, waren sich die Delegierten einig, dass Christen in Indien oft aus rein politischen Gründen von extremistischen hinduistischen Gruppen der „illegalen oder betrügerischen Bekehrung“ beschuldigt werden.
Wie der Fidesdienst aus Kreisen der Ortskirche erfährt betonten die Teilnehmer des Forums, bei dem Erzbischof Bernard Moras von Bangalore den Vorsitz hatte, dass die „Anti-Bekerhungs-Gesetze“ Regierungen einiger indischer Staaten, die Religionsfreiheit der indischen Bürger einschränken.
Die Beschuldigung wegen Bekehrung „werden aufgeblasen weil man Unsicherheit und Feindseligkeit unter den verschiedenen Religionen gegenüber den Christen hervorrufen möchte. Dafür gibt es oft politische Gründe“, so der Erzbischof.
Erzbischof Moras betonte auch, dass man im Falle einzelner Fälle Ermittlungen anstellen und die Sache vor Gericht bringen müsse. Wenn man jedoch alle Christen unterschiedslos anklage, „handelt es sich nur um den Versuch das harmonische Zusammenleben zu stören um damit politische Ziele zu verfolgen.
„Christen haben noch nie jemanden gezwungen“, so der Erzbischof weiter, während hingegen im Zusammenhang mit „der karitativen Tätigkeit unter Armen und Ausgegrenzten oft Fragen nach der Botschaft Christi gestellt werden und die Menschen sich dann aus freiem Willen und unter aller Augen für die christliche Religion entscheiden“.
Das Forum bezeichnen die Übergriffe auf christliche Kirchen, Schulen und Gemeinden als „Zeichen des Herrn, das uns auf den Weg der Ökumene drängt“. Dabei bekräftigten die Anwesenden, dass das derzeitige politische Klima die ökumenischen Anstrengungen beschleunigt und die verschiedenen christlichen Konfessionen in Indien vor Augen geführt hat, dass man sich um Einheit bemühen muss, um sich gemeinsame Antworten auf die Diffamierungs-Versuche zu finden. Gemeinsame Programme plant man in diesem Sinn im Bereich der Liturgie, der Pastoral und der sozialen Tätigkeit. (PA) (Fidesdienst, 02/12/2009)


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