AFRIKA/KENIA - Klimawandel: „Die Friedensnobelpreisträgerin Wangari Muta Maathai: eine prophetische Stimme aus Afrika sollte die Welt inspirieren!“, schreibt ein Missionar aus Kenia

Mittwoch, 2 Dezember 2009

Nairobi (Fidesdienst) – Im Vorfeld des Klimagipfels in Kopenhagen (7.-18. Dezember) schreibt der in Kenia tätige Steyler Missionar P. Tom Leyden für die Zeitschrift „The Harp“ über die schweren Schäden, die durch die Dürre verursacht wurden, für die nach Ansicht von Experten das Klimaphänomen „El Nino“ die Ursache ist.
„Die Äquatorregionen liefern uns Bilder von Sonnenstrahlen, die uns zärtlich berühren und uns vor der harten Realität des Alltags schützen. Im Horn von Afrika herrscht heute eine beißende Dürre, die das Leben bedroht. Die meteorologischen Vorhersagen kündigen zwar an, dass das „El Nino“ Phänomen uns ein bisschen Regen bringen wird, doch wie bei der Wolke des Elias sieht man noch nichts am Horizont. Unsere Mission in DolDol ist in dieser regenlosen Zeit sehr verwundbar“, schreibt der Missionar.
„Touristen bevölkern Kenia und wollen eine ursprüngliche Fauna in ihrem natürlichen Umfeld sehen. Ihre Erwartungen könnten enttäuscht werden, wenn sie wüssten, dass in unsere Mission 16 Elefanten verhungern mussten“, so P. Tom weiter. „Die wenigen Bäume reichen nicht aus, damit alle Elefanten in der Region genügend Futter finden. Die Dickhäuter können trotz ihrer beeindruckenden Körpermasse nicht mit leerem Bauch überleben. Auch Große können fallen.“
„Die Dürre ist der Beweis für ein viel größeres Problem, nämlich der Klimawandel, der auch bei uns immer offensichtlicher wird. Doch Kenia hat auch eine Stimme, die – wenn man ihr Gehör schenkt – die ganze Welt inspirieren kann. Ich meine damit Wangari Muta Maathai“, erklärt P. Tom, „Ich habe vor kurzem an den Feiern der Loreto-Schwestern in Kenia teilgenommen, die die Gründung des „Mary Ward“ Instituts feierten. Die ersten Loreto-Schwestern, die nach Kenia kamen, waren junge Irinen, die vor 80 Jahren hierher kamen und die Bildung junger Mädchen in der Zeit vor der Unabhängigkeit unter der Kolonialherrschaft fördern wollten. Auch Wangari Muta Maathai gehört zu den ehemaligen Schülerinnen der Schwestern. Vor kurzem wurde sie für ihr Engagement für den Umweltschutz mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.“
„Wenn wir einen Baum nach dem Geldwert beurteilen und ihn nicht als Samen der Hoffnung für das Überleben der Welt betrachten dann befinden wir uns bildlich gesagt auf sehr dünnem Eis. Nach den aktuell zur Verfügung stehenden Daten gibt es im Horn von Afrika 40 Millionen Menschen, die nicht genug zu Essen haben! Wir müssen uns von Menschen wie Wangari Muta Maathai inspirieren lassen!“, so der Steyler Missionar abschließend.
Wangari Muta Maathai ist Gründerin der Umweltschutzorganisation „Green Belt Movement“ und setzt sich seit den 90er Jahren im Rahmen von Aufklärungskampagnen für Fragen des Umweltschutzes, insbesondere im Zusammenhang mit der Rodung von Wäldern, ein. „Green Belt Movement“ hat allein in Kenia zur Bekämpfung des Erosionsproblems über 40 Millionen Bäume gepflanzt. (LM) (Fidesdienst, 02/12/2009)


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