AFRIKA/KENIA - Der Brauch der „drei Steine“ ist weit verbreitet im Distrikt Kilifi, wo von einer halben Million Einwohner jeder Siebte HIV-positiv ist

Dienstag, 1 Dezember 2009

Mombasa (Fidesdienst) – Zu den Praktiken, die in Kenia zur Verbreitung des HI-Virus beitragen, gehört „Meko Tatu“: was so viel bedeutet, dass eine Frau gleichzeitig drei Beziehungen führt. Dies ist vor allem unter dem Stamm der Miji Kenda, dessen Angehörige die Küstenregion größtenteils bevölkern, eine weit verbreitete Gewohnheit. „Meko Tatu“ heißt übersetzt „drei Steine“, und steht stellvertretend für die drei Steine, die einen Kochtopf in den traditionellen Küchen im Gleichgewicht halten.
Die in Mnarani als Krankenschwester tätige Zena Thuva berichtet dem Fidesdienst: „Es ist hier Brauch, dass eine Frau nicht nur einen Mann hat, weil sie zum Überleben zwei weitere braucht. Einer kauft die Kleidung, ein andere finanziert die Extras. Alles im Tausch gegen Sex.“ Vor allem im Distrikt Kilifi, wo von rund einer halben Million Einwohner jeder siebte HIV-infiziert ist, ist der Meko Tatu-Brauch sowohl unter ledigen als auch unter verheirateten Frauen verbreitet.
Die katholische Kirche versucht in Zusammenarbeit mit einheimischen Journalisten auf die Zusammenhänge zwischen dem Brauchtum und der Verbreitung von AIDS aufmerksam zu machen. Durch Aufklärung über schädliche Bräuche und die damit verbundene Bewusstseinsbildung soll eine Verhaltensänderung herbeigeführt werden. (AP) (Fidesdienst 01/12/2009)


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