EUROPA/SPANIEN - Vor 500 Jahren wurde der heilige Franz Xaver geboren: mit den Vorbereitungen auf das Jubiläum befassen sich drei Kommissionen. Ein Dokumentationszentrum erforscht das Leben und das Wirken des Apostels des Orients und die Missionstätigkeit des Jesuitenordens.

Dienstag, 20 Juli 2004

Navarra (Fidesdienst) - Am 7. April 2006 vor 500 Jahren wurde der heilige Franz Xaver(1506-1552) geboren. Das 500jährige Jubiläum der Geburt des Schutzpatrons der Missionen ist ein willkommener Anlass, seine Figur und sein Wirken weltweit bekannt zu machen und damit der Mission neue Impulse zu geben. Wie der Rektor des Wallfahrtstätte des heiligen Franz Xaver im spanischen Javier, Pater Ricardo Sada mitteilt, befassen sich drei Veranstaltungsausschüsse mit den Vorbereitungen auf die Jubiläumsfeier: eine von der spanischen Regierung geschaffene Kommission wird vor allem logistische und finanzielle Unterstützung leisten; ein Ausschuss des Erzbistums Pamplona wird die liturgischen und pastoralen Aktivitäten koordinieren; eine dritter Veranstaltungsausschuss wurde unter Leitung von Pater Ricardo Sava vom Jesuitenorden eingerichtet.
Bei einem ersten Treffen wurden Daten für die wichtigsten Veranstaltungen der 500-Jahr-Feiern festgelegt, die offizielle am 3. Dezember 2005, dem Fest des heiligen Franz Xaver eröffnet werden: An diesem Tag werden die Provinzoberen aller Jesuiten Provinzen zusammen mit dem Generaloberen des Ordens in Javier zusammenkommen. Vom 5. bis 11. März finden die traditionellen „Javieradas“ statt, bei denen sich die Gläubigen zu Ehren des Heiligen zu nächtlichen Fackelzügen versammeln. Zwei weiter wichtige Daten die besonders feierlich begangen werden sollen, sind der Geburtstag des Heiligen am 7. April 2006 und der 3. Dezember 2003, an dem das Jubiläumsjahr zu Ende geht.
Erst vor kurzem veranstaltete der Jesuitenorden in Javier ein Seminar zum Thema „Evangelisierung und Fortschritt. Eine Revision der Mission ad gentes“, das der Vorbereitung auf einen Internationalen Kongress im Rahmen der 500-Jahr-Feiern dienen soll, dessen Datum noch nicht festliegt und in dessen Mittelpunkt die Evangelisierung zu Beginn des neuen Jahrhunderts und des neuen Jahrtausends steht. Wie Pater Sada mitteilt, sind in Javier und Loyola weitere internationale Kongresse zu verschiedenen Themen vorgesehen.
In der Wahlfahrtsstätte und in der Burg von Javier wurde bereits vor einiger Zeit mit den Restaurierungsarbeiten begonnen. Man will, so Pater Sada, den Anforderungen dieses wichtigen Anlasses gewachsen sein. Unter anderem entsteht ein Hörsaal mit 1.200 Plätzen und ein Dokumentationszentrum zum Leben und Wirken des heiligen Franz Xaver, das auch das von seinem Biographen, Pater Georg Schurhammer SJ, gesammelte Bildmaterial erhalten soll. Das Dokumentationszentrum wird zudem die missionarische Tätigkeit des Jesuitenordens erforschen.
Der heilige Franz Xaver wurde am 7. April 1506 in der Burg von Javier, Navarra (Spanien) geboren. Er studierte in Paris, wo er Ignatius von Loyola begegnete. 1537 wurde er zum Priester geweiht. Er gehört wenig später zu der kleinen Gruppe, die maßgeblich an der Gründung des Jesuitenordens beteiligt waren. Im darauf folgenden Jahr wird er zum Päpstlichen Legat für alle Gebiete östliche des Kaps der Guten Hoffnung ernannt. 1542 ließ er sich in Goa nieder und begann von dort aus mit seinem Apostolat im Fernen Osten. 1548 bricht er nach Japan auf, wo er die ersten christlichen Gemeinden gründet. 1552 versuchte er den Traum seines Missionarslebens zu verwirklichen und nach China vorzustoßen, doch er erkrankt an starkem Fieber, das am 3. Dezember 1552 zum Tod führt. Papst Paul V. sprach ihn 1619 selig und von Papst Gregor XV. wurde er 1622 heilig gesprochen. 1904 wurde er von Papst Pius X. zum Schutzpatron der Missionen ernannt. (RG) (Fidesdienst, 20/7/2004 - 47 Zeilen, 553 Worte)


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