AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bischof Tharcisse Tshishiku Tshibangu erläutert im Gespräch mit dem Fidesdienst die Ergebnisse des jüngsten Internationalen Missionswissenschaftlichen Kongresses von Kinshasa

Montag, 19 Juli 2004

Kinshasa (Fidesdienst) - „Wir haben unserer Veranstaltung vor allem in das Licht der Lehren von Papst Johannes Paul II. und dessen Apostolisches Schreiben Novo Millennio Ineunte gestellt“, so Bischof Tharcisse Tshishiku Tshibangu von Mbujimaiyi (Demokratische Republik Kongo) im Gespräch mit dem Fidesdienst. Der Bischof leitete den Veranstaltungsausschuss des Internationalen Missionswissenschaftlichen Kongresses, der vom 11. bis 17. Juli in Kinshasa (Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo) stattfand. Der Kongress fand unter der Schirmherrschaft der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und des Symposiums der Bischofskonferenzen Afrikas und Madagaskars (SECAM) sowie der Kongolesischen Bischofskonferenz statt.
Im Mittelpunkt der Kongressarbeiten stand eine Analyse des Standes der Mission und die Formulierung neuer Richtlinien für die missionarische Tätigkeit.
„Es wurden viele interessante Vorschläge gemacht, die in die Schlussbotschaft zum Kongress aufgenommen wurden“, so Bischof Tshibangu. „Ich möchte hier einige nennen: an erster Stelle haben die Delegierten den Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass die jungen Menschen in den Kirchen in Afrika, Lateinamerika und Asien zukünftig eine größere Rolle spielen sollen. Den Jugendlichen in unseren Kirchen soll also mehr Platz eingeräumt werden“.
„Eine weiteres von allen empfundenes Erfordernis war die Aufnahme von Beziehungen und die Förderung des Austausches zwischen den einzelnen Ortskirchen“, so der Bischof von Mbujimaiyi. „Damit ist sowohl der Austausch zwischen den Kirchen im Norden und Süden der Welt (Europa und Nordamerika auf der einen, Afrika, Lateinamerika und Asien auf der anderen Seite) als auch zwischen den Kirchen desselben Kontinents gemeint. Auch hier in Afrika sollten wir zum Beispiel die Beziehungen zwischen unseren Ortskirchen verstärken.“
„In diesem Sinn wurde auch die Aufnahme von regelmäßigen Kontakten zwischen den Theologen der verschiedenen Kontinente vorgeschlagen, damit es einen gewinnbringenden Austausche zwischen Nord und Süd auch auf der teelogischen und lehramtlichen Ebene geben kann“, so Bischof Tshibangu.
„Auf operativem Gebiet wurde vor allem die regelmäßige Veranstaltung von missionswissenschaftlichen Tagungen und von Wochen der Missionsanimation angeregt, die in Zusammenarbeit mit den Päpstlichen Missionswerken organisiert werden sollen. Solche treffen sollen bevorzugt in der Woche vor dem Sonntag der Weltmission stattfinden“, erklärt der Bischof.
„Schließlich wurde die Gründung eines Studienzentrums zu den Herausforderungen und Problemen der Mission in Afrika vorgeschlagen, das dem heiligen Daniele Comboni gewidmet werden soll, der bereits vor über 100 Jahren die Ausbildung eigener Missionare in Afrika wünschte“, so Bischof Tshibangu abschließend. (LM) (Fidesdienst, 19/7/2004 - 38 Zeilen, 398 Worte)


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