ASIEN/VIETNAM - Im Jubiläumsjahr wird die katholische Kirch in Vietnam auf die Geschichte des Glaubens und des Martyriums in den beiden Apostolischen Vikariaten Tonkin und Cochinchina zurückblicken

Montag, 23 November 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Am 24. November feiert die katholische Kirche in Vietnam das Fest der 117 vietnamesischen Märtyrer, die von Papst Johannes Paul II. 1988 heilig gesprochen und davor in vier Gruppen selig gesprochen wurden: 64 im Jahr 1900 von Papst Leo XIII., 8 im Jahr 1906 und 20 im Jahr 1909 von Papst Pius X. und 25 im Jahr 1951 von Papst Pius XII..
Das Datum des 24. November wurde deshalb auch für die Eröffnung des Jubeljahres ausgewählt, die in So Kein rund 70 Kilometer von Hanoi entfernt stattfinden wird, wo sich die erste Kathedrale des Apostolischen Vikariats Tonkin befindet. Die katholische Kirche erinnert mit einem Heiligen Jahr an die Gründung der beiden Apostolischen Vikariat Tonin und Cochinchina vor 350 Jahren (1659-2009) und feiert gleichzeitig auch das 50jährige Jubiläum der Errichtung der katholischen Hierarchie in Vietnam. (1960-2010).
Genaue historische Daten zur Ankunft des Christentums in Vietnam gibt es nicht. Eine systematische Verkündigung des Evangeliums begann der Jesuitenpater Alessandro de Rodhes. Mit Hilfe eines Mitbruders taufte er in drei Jahren rund 3.000 Katholiken. Im Jahr 1631 kamen weitere Jesuiten auf geheimem Weg nach Vietnam und zusammen mit Missionaren anderer Orden näherten sich in weniger als dreißig Jahren rund 200.000 Menschen dem katholischen Glauben.
Die Apostolische Vikariate Tonkin und Cochinchina wurden am 9. September 1659 auf einem Teilgebiet der Diözese Macao errichtet. Der erste Apostolische Vikar von Tonkin war Bischof Francesco Pallu und erster Apostolischer Vikar von Cochinchina war Bischof Pietro de La Motte Lambert.
Im Jahr 1959 veröffentlichte „Propaganda Fide“ ein bekanntes Dokument, das als Grundlage für die Mission ad gentes verstanden wird: es handelte sich um eine Instruktion, die sich an die ersten Apostolischen Vikare im Fernen Osten richtete. Siw wurde zum Leitfaden für Missionare und Ordensinstitute bei deren Missionstätigkeit.
Für die Ausbildung der Missionare gründeten die Apostolischen Vikare in Paris zusammen das Seminar für die Außenmissionen. Viele der zukünftigen Märtyrer, die später von den Päpsten selig und heilig gesprochen wurden, wurden dort ausgebildet: darunter die heiligen Augustin Schöffler (1822-1851) und Lugi Bonnard (1824-1852) beide Priester der Gesellschaft für die Außenmissionen in Paris.
„In diesem Jubiläumsjahr werden wir als Volk Gottes der Gnade gedenken, die der Herr uns im Laufe der Jahrhunderte gewährt hat. Wir danken Ihm und den Missionaren, die für die Geburt und das Wachstum unserer Kirche ihr Leben geopfert haben”, so der Erzbischof von Ho Chi Minh-City, Kardinal Jean Baptiste Pham Minh Man, im Gespräch mit dem Fidesdienst zum Heiligen Jahr. (PA) (Fidesdienst, 23/11/2009)


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