OZEANIEN/AUSTRALIEN - Nach der Regierung bekräftigt auch die katholische Kirche ihr „Schuldbekenntnis“ gegenüber den Heimkindern

Dienstag, 17 November 2009

Canberra (Fidesdienst) – Nachdem sich bereits Premierminister Kevin Rudd für das „den Kindern in Kinderheimen zugefügte Leid“ entschuldigt, erneuerte nun auch die katholische Kirche ihr „Schuldbekenntnis“ gegenüber der so genannten „Heimkindern“. Es geht dabei um Kinder, die aufgrund einer in der Zeit der Kolonialherrschaft vorherrschend Ideologie aus ihren Familien genommen wurden und in australischen Waisenheimen aufwuchsen, wo sie oft auch mit Gewalt und Missbrauch „umerzogen“ wurden.
Wie der Fidesdienst aus Kreisen der Ortskirche erfährt, wollte die Katholische Bischofskonferenz damit der historischen Stellungnahme der australischen Regierung folgen, die die eigene Verantwortlichkeit eingestanden und diese „Heimkinder“ nun um Vergebung gebeten hatte: „Wir sind zutiefst bestürzt über den Schmerz, der dadurch verursacht wurde, dass die Kirche das Leid der Opfer geleugnet oder verniedlicht hat“, so der Vorsitzende der Australischen Bischofskonferenz, Erzbischof Philip Wilson, der in diesem Zusammenhang an das Dokument „Towards Healing“ (Auf dem Weg zur Heilung) aus dem Jahr 1996, in dem sich die Kirche bereits mit der Frage befasste und um Vergebung für die eigenen Fehler bat.
„Wir hoffen, dass diese Entschuldigung, die der Premierminister vor dem Parlament unseres Landes ausgesprochen hat, eine wichtige Rolle auf dem Weg der Heilung vieler Wunden spielen wird“, so Erzbischof Wilson weiter.
Premierminister Rudd hatte bei einer Anhörung im Parlament erklärt: „Australien ist untröstlich über die Tragödie tausender Menschen, denen die ihre Jugend verloren haben, oder missbraucht wurden“. Dabei betonte er, dass „das Land mit Bestürzung auf das Schicksal tausender Kinder blickt, die aus ihren Familien genommen und in Institute gesteckt wurden, wo sie Gewalt und Misshandlung erleiden mussten“.
Die katholische Kirche setzt sich für die Begleitung ehemaliger Heimkinder und fördert den Dialog mit allen die durch einen Heimaufenthalt geschädigt wurden. (PA) (Fidesdienst, 17/11/2009)


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