AFRIKA/SUDAN - Bischof von Rumbek äußert sich besorgt im Hinblick auf die mangelnde Vorbereitung der Bürger auf die Wahlen im Jahr 2010 und das Referendum im Jahr 2011

Donnerstag, 12 November 2009

Khartum (Fidesdienst) – In einer von der in Nairobi erscheinenden Nachrichtenagentur CISA zitierten Erklärung betont Bischof Cesare Mazzolari von Rumbek (Südsudan) die Notwendigkeit der Vorbereitung der Bürger und der Führungskräfte des Landes auf die Wahlen im Jahr 2010 und die Volksbefragung zur Unabhängigkeit im Jahr 2011.
Auf der Grundlage des „Comprehensive Peace Accord (CPA)“, dem Friedensabkommen, das 2005 von der Regierung in Khartum und den Anführern der Rebellenbewegung „Sudan People Liberation Movement“ (SPLM) unterzeichnet wurde, gibt es heute im Südsudan eine autonome Verwaltung, die Wahlen für das Jahr 2010 und eine Volksbefragung für das Jahr 2011 vorbereiten soll. Bei dem Referendum sollen die Bürger darüber entscheiden, ob die Region weiterhin zu Khartum gehören oder ob ein unabhängiger Staat gegründet werden soll.
Nach Ansicht von Bischof Mazzolari haben „externe Kräfte“ seit langem mit einer „Schwächung des freien Wahlprozesses und der demokratischen Vorgänge im Südsudan begonnen“. Wenn die internationale Staatengemeinschaft nicht umgehende eingreife, werde es für die Menschen im Südsudan zu spät sein.
Der Bischof von Rumbek betonte, er vertraue darauf, dass die Menschen im Sudan in der Lage sind, dem Anschein nach unüberwindbare Hindernisse mutig aus dem Weg zu schaffen.
Bischof Mazzolari weist auch darauf hin, dass es seit der Unterzeichnung des CPA einen allarmierenden Anstieg der Kriminalität und der Armut gegeben hat, was eine weit verbreitete Unsicherheit, Unruhen und Formen brutaler Gewalt mit sich gebracht habe. Die Auseinandersetzungen zwischen den Völkern im Südsudan könnten nach Ansicht von Bischof Mazzolari erneut mit einem offenen Krieg enden.
Die Kirche müsse sich deshalb vor allem mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Mittler des CPA, die Länder des IGAD (Inter Governmental Authority on Development) und die internationale Staatengemeinschaft alles dafür tut, um eine Umsetzung der Vereinbarungen gewährleistet wird.
Bischof Mazzolari fügt hinzu, dass es einer globalen Anstrengung der politischen Organisationen und des ökumenischen Bemühens der Kirchen bedarf, damit unter der Zivilbevölkerung ein Bewusstsein dafür entsteht, das Wahlen gewährleistet werden müssen, die wirklich frei und demokratisch sind. In diesem Sinne müsse es entsprechende Bildungsangebote für die Menschen geben und man müsse Garantien für das Nichteingreifen der Regierung in Khartum in den Wahlprozess durch die Anwesenheit externer Beobachter erwirkt. (LM) (Fidesdienst, 12/11/2009)


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