AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Die Demokratische Republik Kongo nutzt nach Angaben der einheimischen Presse die eigenen Erdölvorkommen in der Region der Großen Seen nicht genügend

Donnerstag, 5 November 2009

Kinshasa (Fidesdienst) – „Wann wird die Demokratische Republik Kongo die eigenen Erdölvorkommen endlich nutzen?“, fragt sich die Tageszeitung „Le Potential“ in einem Artikel, indem der Autor darauf hinweist, dass alle Staaten in der Region der Großen Seen, außer der Demokratischen Republik Kongo konkrete Schritte unternommen haben, um die Erdöl- und Gasvorkommen in dem Gebiet zu nutzen, die nach jüngsten Untersuchungen sehr umfangreich zu sein scheinen.
Während das Parlament des Landes noch über ein Gesetz diskutiert, dass den juridischen Rahmen für die kommerzielle Nutzung der Erdöl- und Gasvorkommen bilden soll, haben die Nachbarländer bereits Vereinbarungen mit ausländischen Erdölunternehmen abgeschlossen. Uganda hat ein entsprechendes Abkommen mit einer kanadischen Gesellschaft über die Erdölförderung am Lake Albert abgeschlossen, der an der Grenze zwischen Uganda und RDC liegt. Auf kongolesischer Seite wurden solche Verhandlungen blockiert. Burundi hat mehrere Lizenzen zur Erdölförderunge am Lake Tanganika vergeben. Auch in diesem Fall befinden sich die Erdölvorkommen an der Grenze zwischen den beiden Ländern.
An der westlichen Landesgrenze herrschen unterdessen Spannungen im Verhältnis zu Angola, bei denen es im Wesentlichen um Erdölvorkommen in einem gemeinsamen Territorium der beiden Länder im Atlantischen Ozean geht. Die Spannungen haben dazu geführt, dass die jeweiligen Zuwanderer aus den beiden Ländern ausgewiesen wurden und in das Herkunftsland zurückkehren mussten. Dies führte zu dramatischen Folgen, was die humanitäre Lage der Rückkehrer anbelangt (vgl. Fidesdienst vom 22. Oktober 2009).
Die Verzögerungen bei der Verabschiedung eines Rahmengesetzes zur Förderung von Erdöl und Gas und beim Abschluss entsprechender Abkommen führen zu beachtlichen Verlusten bei den Einkünften in der Staatskasse. Die Demokratische Republik Kongo befindet sich derzeit auf dem 68. Platz auf der Liste der Erdölförderländer. Täglich werden im Durchschnitt 25.000 Barrels im Umfang von rund 300 Millionen Dollar gefördert: 15.000 aus Förderanlagen auf dem Festland, 10.000 aus Offshore-Vorkommen. Würden die Kapazitäten der bereits bekannten vorkommen (vermutlich gibt es weitere vor allem im Osten des Landes) voll ausgenutzt könnten Einkünfte von bis zu einer Milliarde Dollar im Jahr erzielt werden. (LM) (Fidesdienst, 05/11/2009)


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