AFRIK/SUDAN - In Äthiopien haben die Friedensverhandlungen für Darfur begonnen. Unter den Teilnehmern auch Beobachter der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio

Freitag, 16 Juli 2004

Rom (Fidesdienst) - „Es ist bereits zu begrüßen, dass die Gespräche überhaupt stattfinden“, so Vittorio Scelzo, der als Beobachter der römischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio an den Gesprächen zwischen der sudanesischen Regierung und den beiden in der westsudanesischen Region Darfur agierenden Rebellengruppen teilnimmt. Die Gespräche haben am 15. Juli in Addis Abeba, der äthiopischen Hauptstadt und Sitz der Afrikanischen Union begonnen. Die Friedensverhandlungen finden auf Initiative der Afrikanischen Union statt, die damit zur Beendigung des Konflikts beitragen will, bei dem bereits tausende Menschen gestorben sind und Millionen ihre Heimatdörfer verlassen mussten.
„Die Gespräche wurden soeben erst begonnen, weshalb der Ausgang noch nicht abzusehen ist“, so Vittorio Scelzo. „Sicher ist jedoch, dass sich die Vertreter der Afrikanischen Union große Mühe machen. Die internationale Staatengemeinschaft spielt eine große Rolle bei der Beendigung des Konflikts.“
Unterdessen stellten die Rebellen aus Darfur sechs Vorbedingungen für die Fortsetzung der Friedensgespräche: die Entwaffnung der mit der Regierung verbündeten arabischen Milizen, die für die Überfälle auf Zivilisten verantwortlich sind; Zugang für eine internationale Ermittlungskommission zur Untersuchung im Zusammenhang mit einem möglichen Völkermord; Übergabe der für die Verbrechen verantwortlichen an die Justiz: uneingeschränkter Zugang für Hilfswerke zur Versorgung der einheimischen Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten; Freilassung der Kriegsgefangenen und Absprachen über einen neutralen Ort zur Fortsetzung der Gespräche. Die Rebellen fordern einen anderen Verhandlungsort, da sie der Ansicht sind, dass die Regierung in Addis Abeba den Positionen Khartums zu nahe steht. (LM) (Fidesdienst, 16/7/2004 - 27 Zeilen, 254 Worte)


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