AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Zur Fußballweltmeisterschaft 2010 werden tausende Frauen nach Südafrika gebracht und dort zur Prostitution gezwungen werden“, so der Sprecher der Südafrikanischen Bischofskonferenz; „wir werden versuchen den Opfern des Menschenhandels zu helfen“

Dienstag, 3 November 2009

Rom (Fidesdienst) – „Wir erwarten einen starken Anstieg des Handels mit Frauen, die anlässlich der Fußballweltmeisterschaft, die 2010 in Südafrika stattfindet, zur Prostitution gezwungen werden“, so der Sprecher der SACBC (Bischofskonferenz des Südlichen Afrika), P. Chris Townsend im Gespräch mit dem Fidesdienst. In der SACBC schließen sich die Bischöfe von Südafrika, Botswana und Swaziland zusammen).
„Südafrika ist eine Art ‚Zentrum’ für den Menschenhandel geworden“, so P. Townsend. „Kriminelle Organisationen aus aller Welt, aus Nigeria, Italien, Libanon oder China schicken Frauen nach Südafrika, damit sie sich hier prostituieren, andere wiederum werden aus demselben Grund aus Südafrika nach Europa und in die Länder des Persischen Golf geschickt. Die vielen Touristen und Fans die zur Fußballweltmeisterschaft ins Land kommen werden, sind für viele Organisationen die Prostitution und Menschenhandel betreiben eine verlockende Gelegenheit Es befinden sich schon viele Frauen aus aller Welt auf dem Weg, nicht nur aus anderen afrikanischen Ländern, sondern auch aus Asien und Europa.“
Die Katholische Kirche hat zusammen mit anderen christlichen Gemeinschaften und verschiedenen Nichtregierungsorganisationen eine Aufklärungskampagne auf den Weg gebracht, die der Bevölkerung dabei helfen soll, Opfer des Menschenhandels zu erkennen und ihnen Hilfe anzubieten. „Diese Kampagne wird vor allem in den Pfarreien durchgeführt: wir vermitteln den Menschen, wie man wachsam sein kann und wie man Frauen helfen kann, die zur Prostitution gezwungen werden. Wir wissen wohl, dass es auch Frauen gibt, die sich aus eigenem Willen prostituieren; bei ihnen ist es schwierig, sie davon zu überzeugen, von der Straße wegzukommen. Doch es gibt tausende Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden, mit List, Gewalt oder Drohungen, die sich gegen sie selbst oder die Angehörigen in der Heimat wenden. Oft haben diese Frauen keine Papiere, sie sprechen nur schlecht Englisch und sie haben Angst davor, sich an die Behörden zu wenden. Mit diesen Personen versuchen katholische freiwillige Helfer einen Dialog aufzubauen und ihnen einen Weg aufzuzeigen, der sie aus diesem Albtraum herausführt, in den sie von den Kriminellen verwickelt wurden. Unsere erste Pflicht ist es, diesen Menschen einen Zufluchtsort zu bieten“, so der Sprecher der SACBC. Die Kampagne gegen den Menschenhandel wird vom Counter Trafficking in Persons Des (CTIP) getragen, die von der SABC in Zusammenarbeit mit der Leadership Conference of Consecrated Life (LCCL) in Südafrika eingerichtet wurde, nachdem dies von 6 Frauenorden angeregt wurde, die ihre Mutterhäuser in Südafrika haben.
Das Hilfsprogramm für die Opfer des Menschenhandels gehört zu den wichtigsten Initiativen der katholischen Kirche als Antwort auf die Bitte des Weltfußballverbandes FIFA (Fédération Internationale de Football Association) zur Fußballweltmeisterschaft mindestens 50.000 freiwillige Helfer zur Verfügung zu stellen. Dieser Bitte folgten viele Südafrikaner mit Begeisterung, so dass die Zahl derer, die sich als freiwillige Helfer zur Verfügung stellen wollen, doppelt so hoch ist, wie die angefragte Zahl. Informationen zu den Aktivitäten der katholischen Kirche mit Blick auf die Fußballweltmeisterschaft enthält eine eigens dafür eingerichtete Website der SABC (2010 World Cup: Church on the Ball!- http://www.churchontheball.com/).
„Katholische freiwillig Helfer werden die Fans unter geistlichen und kulturellen Aspekten begleiten: zwischen den Spielen gibt es viel über unser Land und über die Präsenz der Christen in Südafrika zu erfahren. Es würde uns freuen, wenn die Fans nicht nur ins Stadion gehen, um dort ihren Spass zu haben, sondern sich auch mit offenen Augen mit der Realität in unserem Land befassen“, so P. Townsend abschließend. (LM) (Fidesdienst, 03/11/2009)


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