ASIEN/PHILIPPINEN - Verhaltene Fortschritte im Fall der Entführung von P. Sinnott: Verhandlungen mit der MILF eingeleitet. Einige Missionare haben eine Leibwache

Mittwoch, 28 Oktober 2009

Pagadian (Fidesdienst) – Es gibt „verhaltene Forschritte“ im Fall der Entführung von P. Michael Sinnott, Missionar der Gesellschaft vom heiligen Kolumban, der am vergangenen 11. Oktober in Pagadian entführt wurde. P. Gilbert Hingone, Generalvikar und Sprecher der Diözese Pagadian bestätigt im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Wir können noch nicht von direkten Verhandlungen sprechen, doch es gibt Fortschritte bei den Kontakten mit den Entführern. Die Moro Isalmic Liberation Front (MILF) hat uns offiziell die eigene Unterstützung angeboten. Die islamische Bewegung kontrolliert einen Teil der Region Nord-Lanao, wo der Missionar sich aufhält. Vermutlich handelt es sich bei den Entführern um ehemalige Mitglieder der MILF, weshalb solche Verhandlungen zu eine positiven Ergebnis führen könnten. Die Kriseneinhit, die sich mit dem Fall befasst, hat beschlossen, dass man das Angebot der MILF annehmen will. Unterdessen sind zwei unserer Beauftragten vor Ort, die versuchen P. Sinnott mit den nötigen Medikamenten versorgen. Es steht jedoch nicht fest, ob er sie tatsächlich bekommt“.
Die Kriseneinheit wird einige Bedingungen für die Aufnahme Verhandlungen stellen. Unterdessen solle es dem Missionar den Umständen entsprechend gut gehen. „Wir hoffen, dass es uns gelingt, ihn mit friedlichen Mitteln zu befreien, auch wenn die Situation noch nicht ganz klar ist und es nicht einfach ist, zu verstehen, was passiert. Wir vertrauen darauf, dass die Vermittlung der MILF erfolgreich sein wird.
Unterdessen finden in der Diözese Pagadian weiterhin Gebetswachen und Treffen statt, bei denen die Menschen um eine baldige Freilassung des Missionar bitten. „Im Rahmen interreligiöser Treffen bitten auch Muslime und Christen gemeinsam um die Beendigung der Gewalt“, so P. Hingone im Gespräch mit dem Fidesdienst.
Wie aus Kirchlichen Kreisen auf Mindanao hervorgeht, bleibt das Klima in der Region jedoch weiterhin angespannt und angesichts dieser Lage sehen sich viele Missionare gezwungen, sich von einer Leibwache begleiten zu lassen. Dies gilt für Missionare aus der Gesellschaft des heiligen Kolumban aber auch für Mitglieder des Päpstlichen Instituts für die Außenmissionen (PIME) und die Oblaten von der Makellosen Jungfrau Maria (OMI), vor allem wenn diese öffentliche Ämter innehaben. Betroffen sind auch einige Bischöfe, doch „es handelt sich um eine extreme Maßnahme, die die Armee anbietet, die jedoch von vielen Missionaren abgelehnt wird“, so der Beobachter. „Viele gefährden dabei das eigene Leben, doch sie vertrauen auf den Schutz des Wortes Gottes und verkünden die Liebe auch zu den eigenen Feinden“. (PA) (Fidesdienst, 28/10/2009 – 33 Zeilen, 339 Worte)


Teilen: