AFRIKA/MOSAMBIK - Bei den Präsidentschaftswahlen in Mosambik gilt der scheidende Staatspräsident als Favorit

Dienstag, 27 Oktober 2009

Maputo (Fidesdienst) – Über 10 Millionen mosambikanische Wähler (bei einer Gesamtbevölkerung von rund 22 Millionen) sind aufgerufen, am 28. Oktober bei den Präsidentschaftswahlen auf nationaler Ebene und in den Provinzen ihre Stimme abzugeben.
Es ist die vierte Wahl seit Einführung des Mehrparteiensystems im Jahr 1994, zwei Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs von 1976 bis 1992. Der Konflikt hatte eine Million Tote gefordert und der Volkswirtschaft des Landes unberechenbare Schäden zugefügt.
Seither herrscht in Mosambik Frieden und das Land wurde bisher von der FRELIMO-Partei (Mosambikanische Befreiungsfront), der ehemaligen Befreiungsbewegung unter der portugiesischen Kolonialherrschaft regiert, die die Macht bereits 1975 direkt nach der Unabhängigkeit übernahm. Die Unabhängigkeit wurde von der Regierung des damaligen Rhodesien (heute Simbabwe) mit Misstrauen beobachtet, das die von den mosambikanischen Behörden gegenüber den Bewegungen, die das rassistische Regime in Rhodesien bekämpften, geleistete Unterstützung nicht begrüßte. Deshalb unterstützte Rhodesien das Entstehen des Widerstands in Form der RENAMO-Bewegung, die als bewaffnete Opposition den Bürgerkrieg auslöste. Nach dem Sturz des Regimes in Rhodesien (1979) waren es die südafrikanischen Geheimdienste, die die RENAMO unterstützten. Anfang der 90er Jahre wurden endlich die Voraussetzungen für Friedensverhandlungen geschaffen (an denen sich auch die römische Basisgemeinschaft Sant’ Egidio beteiligte), die mit dem Friedensabkommen von Rom im Jahr 1992 abgeschlossen wurden. Die RENAMO wurde in eine politische Partei umgewandelt und ist seither die größte Oppositionspartei des Landes.
Auch bei den diesjährigen Wahlen gilt FRELIMO-Kandidat als Favorit: es ist der scheidende Präsident Armando Guebuza, der als reichster Mann des Landes gilt und Interessen in verschiedenen bereichen der Wirtschaft des Landes hat. Der Dualismus, der zwischen der FRELIMO und der RENAMO entstanden war, wurde unterbrochen, seit der Bürgermeister von Beira, Daviz Simango, vor kurzem eine Partei gründete, die Demokratische Bewegung Mosambik (MDM). (LM) (Fidesdienst, 27/10/2009)


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