AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Wir müssen einen 'Ältestenrat für den Frieden' bilden, der in Konfliktsituationen eingreift", so der Leiter des „Denis Hurley Peace Institute“ der Bischöfe Südafrikas, P. O’Leary bei der Afrikasynode

Mittwoch, 14 Oktober 2009

Johannesburg (Fidesdienst) – Die Bildung einer Gruppe von Bezugspersonen, die in der Lage sind, an den Friedensverhandlungen und an der Prüfung der Vereinbarungen zur Konfliktlösung teilzunehmen, schlug P. Sean O’Leary in seinem Beitrag zur Afrikasynode vor. P. O’Leary leitet das des „Denis Hurley Peace Institute (DHPI)“ der Bischöfe Südafrikas. „Unser Institut“, so P. O’Leary, „wurde von der Southern African Catholic Bishops Conference (SACBC, in der sich die Bischöfe von Südafrika, Botswana und Swaziland zusammenschließen) geschaffen und befasst sich vor allem mit der Bewältigung der tragischen Vergangenheit Südafrikas, einer Vergangenheit, die auf einem konstitutionellen Rassismus basierte. Dann geschah das Wunder der Wende, die der Anfang einer wahren Demokratie war, mit allen Herausforderungen eines Aufbaus, eines Wiederaufbaus und der Versöhnung, die im Mittelpunkt der Arbeiten der heutigen Südafrikanischen Kirche stehen“.
„Die Erfahrung zeigt, dass der enorme Einfluss, den die katholische Kirche auf dem Kontinent ausübt, in Konfliktsituationen nur selten zum Tragen kommt. Die Versucher der Kirche bei der Konfliktlösung sind bruchstückhaft. Wir müssen die Bischöfe und die Diözesen entschlossener unterstützen, in denen es Konflikte zu lösen gilt. In dieser Aula sitzen viele Menschen mit großer Erfahrung, die aus den verschiedenen Konfliktgebieten kommen und das Herz ihre Menschen am Leben erhalten haben, indem sie ihnen über lange Jahre hinweg auch in fast auswegslosen Situationen Hoffnung schenkten. Sie sind die Helden, die wir nicht feiern“, so der Leiter des DHPI.
„Die SABC schlägt deshalb vor, dass man Bezugspersonen suchen sollte (Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien) die eine besondere Ausbildung erhalten, damit sie an Friedensverhandlungen und an der Prüfung der Vereinbarungen und Strukturen zur Konfliktlösung teilnehmen können. Wenn ein Konflikt ausbricht oder ein möglicher Konflikt droht, sollten zwei oder drei Personen, die eine solche Ausbildung erhalten haben, dann in das fragliche Land geschickt werden, vor allem um die dortige Ortskirche zu unterstützen“.
„Diese wäre dann unser so genannter ‚Ältestenrat für den Frieden’ und er könnte direkt aus dieser Synodenversammlung hervor gehen. Ich möchte der Päpstlichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden nicht weitere Arbeit aufhalsen, doch meiner Meinung nach wäre dies die zuständige Behörde der Kirche, die eine solche Initiative auf den Weg bringen könnte“, so P. O’Leary abschließend. (LM) (Fidesdienst, 14/10/2009 – 36 Zeilen, 382 Worte)


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