AFRIKA/BOTSWANA - „Lasst uns von unserem Wahlrecht Gebrauch machen, damit wir eine Regierung wählen, die das Kommen des Reiches Gottes hier und jetzt ermöglicht“, schreiben die Bischöfe von Botswana mit Blick auf die Präsidentschaftswahl im kommenden Monat

Mittwoch, 30 September 2009

Gaborone (Fidesdienst) – „Es ist unsere Pflicht als verantwortliche Bürger, dass wir unsere Recht darauf in Anspruch nehmen und Führungskräfte auswählen, die die Menschenwürde achten und dazu betragen ein besseres Leben für alle zu ermöglichen“, so die Bischöfe von Botswana in einem Hirtenbrief zu den Präsidentschaftswahlen am kommenden 16. Oktober. Das Dokument, das dem Fidesdienst vorliegt, wurde in allen Pfarrgemeinden des Landes am Sonntag, den 20. September verlesen.
Botswana gehört zu den stabilsten und friedlichsten Staaten Afrikas und dafür danken die Bischöfe Gott und den Regierenden, die die Geschicke des Landes seit der Unabhängigkeit im Jahr 1966 leiteten. „Botswana befindet sich in einer günstigen Situation, da es mit einer guten Führung gesegnet wurde, seit es als unabhängiger Staat geboren wurde und wir profitieren von den Früchten der guten Arbeit unserer Regierenden. Damit es uns weiterhin als Land gut geht, müssen wir dieses Erbe bewahren und gute Politiker wählen.“
Doch was bedeutet ein Führungsamt? Die Bischöfe definieren es wie folgt: „Ein Prozess der sozialen Einflussnahme, bei dem eine Person in der Lage ist, die Hilfe und die Unterstützung der anderen bei der Bewältigung einer gemeinsamen Aufgabe zu mobilisieren.“ „Wir brauchen Führungskräfte, die einen solchen Prozess voranbringen“, heißt es in dem Dokument weiter, „indem sie ihre Führungsfähigkeiten und den eigenen Glauben, die eigene Ethik, den eigenen Charakter, ihr Wissen und ihre Kompetenz einbringen. Im Grunde geht es beim Führungsamt darum, einen Weg zu finden, dass Menschen dazu beitragen, dass etwas Außerordentliches geschieht“.
Christen, so die Bischöfe weiter, seien verpflichtet, zum Aufbau des Reiches Gottes beizutragen und zwar auch durch die Inanspruchnahme des Wahlrechts. „Lasst uns von unserem Wahlrecht Gebrauch machen, damit wir eine Regierung wählen, die das Kommen des Reiches Gottes hier und jetzt ermöglicht“, schreiben die Bischöfe. „Ein Reich, dass uns unsere tägliches Brot sichert, den Frieden, das Wohlergehen, die Achtung der Menschenwürde, die den Akzent auf das Gemeinwohl und das Teilen setzt.“
Die Bischofskonferenz gibt keine Wahlempfehlung ab, da, wie es in dem Dokument heißt, „die Rolle der Kirche geistlicher art ist, und das tatsächliche Engagement der Glaubenden bei der wirtschaftlichen Tätigkeit anregen solle, damit das Gemeinwohl wirklich gefördert wird. Dazu liefert sie korrekte Informationen, damit eine richtige politische Entscheidung getroffen wird und christliche Werte zum entstehen eines geeinten Landes beitragen. Die katholische Kirche identifiziert sich nicht mit einer politischen Partei oder Ideologie, sondern sie ermutigt die Gläubigen jene Parteien zu wählen, die die Soziallehre der Kirche zur guten Regierungsführung umsetzen.“.
Diese, so die Bischöfe, werden von der Soziallehre der Kirche auf der Grundlage der Gewährleistung folgender Kriterien identifiziert: Menschenwürde, gute Verwaltung, Rechte und Verantwortung der einzelnen und der Gemeinschaft, Subsidiarität und Gemeinwohl. (LM) (Fidesdienst 30/09/2009 – 40 Zeilen, 467 Worte)


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