AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Ein Dokumentarfilm des italienischen staatlichen Fernsehens berichtet von der Diskriminierung der Frauen in Zeiten der Hungersnot

Mittwoch, 14 Juli 2004

Addis Abeba (Fidesdienst) - Die Frauen werden vor allem auch während der in Äthiopien in regelmäßigen Abständen wiederkehrenden Zeiten der Lebensmittelnot weiterhin diskriminiert. Davon berichtet die in der mehrheitlich von Muslimen bewohnten äthiopischen Region Zway lebenden italienischen Missionarin der Salesianer von Don Bosco in einem Interview mit dem italienisch staatlichen Fernsehsender: „Die Getreidelager sind leer und die Mensch haben nichts mehr zum Leben, die Leute sterben an Erschöpfung“.
„Die einzige Art und Weise, die es erlaubt sicher zu stellen, dass tatsächlich zunächst Frauen und Kinder etwas zu essen bekommen ist, dass wir sie hier in unserer Mission essen lassen, denn wenn wir ihnen das Essen mit nach Hause geben, dann geben sie es ihren Männern“, bekräftig Schwester Elisa. „Es ist bereits vorgekommen, dass Frauen zunächst hierher kamen um Milch und Getreide für die Kinder zu holen. Doch dann haben wir gemerkt, dass das Kind abnahm … und am Ende sogar starb. Wir haben die Mutter gefragt, ob sie das Essen ihrem Mann gegeben habe, worauf die Frau zugab, dass der Mann immer zuerst aß, weil er selbst etwas krank war und ihr befahl ihm die Milch zu geben. Die Frau gehorchte, denn das Kind, das sterben musste, war ja nur ein Mädchen. Ein kleines Mädchen ist für die Familie kein großer Verlust.“
„Leider gibt es in der Region immer wieder Hungersnot und die Menschen sind daran gewöhnt, darüber zu entscheiden wer leben und wer sterben soll“, so Schwester Elisa abschließend. (LM) (Fidesdienst, 14/7/2004 - 20 Zeilen, 255 Worte)


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