VATIKAN - Papst Benedikt XVI. in der Tschechischen Republik (9) - Botschaft an die Jugendlichen: „Der Papst bittet euch, euren Glauben mit Freude und Begeisterung zu leben; in der Einheit untereinander und mit Christus zu wachsen“

Dienstag, 29 September 2009

Prag (Fidesdienst) – Im Anschluss an den Gottesdienst in Stara Boleslav am Sonntag, den 28. September, wandte sich der Papst in einer Botschaft an die Jugendlichen, die am Vorabend an einer Wallfahrt zum Ort des Martyriums des heiligen Wenzel teilgenommen hatten.
„Liebe Freunde, es ist nicht schwer zu erkennen, daß es in jedem Jugendlichen ein Streben nach Glück gibt“, so der Papst in seiner Ansprache, „das manchmal mit einer gewissen inneren Unruhe verbunden ist. Dieses Streben wird jedoch von der heutigen Konsumgesellschaft oft auf falsche und entfremdende Weise ausgenutzt. Die Sehnsucht nach Glück, die eine wahre und umfassende Antwort erfordert, muß hingegen ernst genommen werden. In eurem Alter trifft man nämlich die ersten großen Entscheidungen, die ein Leben zum Guten oder zum Bösen hin ausrichten können. Leider lassen sich nicht wenige von euren Altersgenossen durch illusorische Trugbilder von künstlichen Paradiesen verlocken und finden sich dann in trauriger Einsamkeit wieder“.
Der Papst forderte die Jugendlichen auf, „einen Blick auf die Erfahrung des heiligen Augustinus zu werfen, der gesagt hat, daß das Herz eines jeden Menschen unruhig ist, bis er das gefunden hat, was er wirklich sucht. Und er hat entdeckt, daß allein Jesus Christus die Antwort ist, die seine Sehnsucht und die Sehnsucht eines jeden Menschen stillt, die Sehnsucht nach einem glücklichen, von Sinn und Wert erfüllten Leben (vgl. Bekenntnisse I,1,1). So wie bei Augustinus kommt der Herr zu einem jeden von euch. Er klopft an die Tür eurer Freiheit und bittet darum, als Freund aufgenommen zu werden. Er möchte euch glücklich machen, euch mit Menschlichkeit und Würde erfüllen. Das ist der christliche Glaube: die Begegnung mit Christus, einer lebendigen Person, die dem Leben einen neuen Horizont und damit die entscheidende Ausrichtung gibt.“
„Der Herr ruft nämlich jeden bei seinem Namen und jedem möchte er eine besondere Sendung in der Kirche und in der Gesellschaft anvertrauen“, so der Papst weiter, „werdet euch bewußt, daß die Taufe euch zu Kindern Gottes und zu Gliedern seines Leibes, der Kirche, gemacht hat. Jesus erneuert beständig die Einladung an euch, seine Jünger und seine Zeugen zu sein.“ In diesem Zusammenhang erinnerte der Papst an die Berufung zur Ehe und zur Gründung einer christlichen Familien: „Die Gesellschaft braucht christliche Familien, heilige Familien!“ Sodann wandte er sich an alle, die in diesem Jahr des Priesters vom Herrn berufen werden „ihm im Priesterdienst oder im geweihten Leben nachzufolgen“ und forderte sie auf, dieser Einladung zu folgen: „Die Kirche braucht auch in diesem Land zahlreiche und heilige Priester und Menschen, die sich ganz dem Dienst Christi weihen, der die Hoffnung der Welt ist. „
Der Papst erinnerte in seiner Ansprache abschließend auch an die Weltjugendtage: „Ihr, liebe Jugendliche, seid die Hoffnung der Kirche! Sie erwartet von euch, daß ihr zu Boten der Hoffnung werdet, so wie es im vergangenen Jahr beim Weltjugendtag in Australien der Fall war, diesem großartigen Zeugnis jugendlichen Glaubens, das ich persönlich erleben durfte und an dem auch einige von euch teilgenommen haben. Viel mehr von euch werden im August 2011 nach Madrid kommen können. Ich lade euch schon jetzt zu dieser großen Zusammenkunft der Jugendlichen mit Christus in der Kirche ein.“ Und er wandte sich an die Jugendlichen mit einer Bitte: „Der Papst bittet euch, euren Glauben mit Freude und Begeisterung zu leben; in der Einheit untereinander und mit Christus zu wachsen; zu beten und häufig die Sakramente zu empfangen, besonders die Eucharistie und die Beichte; euch um eure christliche Bildung zu bemühen und stets auf die Unterweisungen eurer Hirten zu hören.“ (SL) (Fidesdienst, 29/09/2009 – 47 Zeilen, 610 Worte)


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