ASIEN/CHINA - Eine konkrete Missionserfahrung beschließt die geistliche Einkehr von 73 Ordensschwestern aus der Kongregation von der Darstellung unserer Lieben Frau; 4 Ordensschwestern werden als Missionarinnen unter Leprakranken tätig sein

Montag, 28 September 2009

Schanghai (Fidesdienst) – „Ein glückliches Wochenende: wir wollen unsere persönliche Spiritualität bereichern, damit wir im Herzen die Anliegen des ganzen Landes, der Kirchen und des Evangelisierungsauftrags hegen“. Unter diesem Motto nahmen in den vergangenen Tagen 73 Schwestern aus der Kongregation von der Darstellung unserer Lieben Frau im Marienheiligtum der Gottesmutter von Sheshan teil. Pfarrer Fei Ji Sheng aus der Diözese Liao Ning, der über eine umfassende Erfahrung als geistlicher Begleiter verfügt, erläuterte die Spiritualität der Mission in der heutigen Zeit in einer harmonischen Atmosphäre und betonte „die Pflicht der Ordensfrauen die Welt durch die Liebe Gottes zu verwandeln und sich gemäß dem Auftrag Jesu in die Mission zu begeben“.
Am letzten Tag ihrer geistlichen Einkehr setzten die Schwestern dies auch konkret um. Unter dem Motto „Wie sind die Freudenboten willkommen, die Gutes verkündigen“ fand zum Abschluss ein gemeinsames Abendessens statt, bei dem 4 Ordensschwestern als Missionarinnen zu den Leprakranken in der Provinz Yun Nan entsandt wurden. Damit wird insbesondere auch das Motto der Kongregation verwirklich das lautet „Wir gehen hinaus, um der Kirche, den Menschen und der Welt zu dienen“.
Die Kongregation der Schwestern von der Darstellung unsere Lieben Frau wurde in der Diözese Schanghai 1855 auf Initiative der Jesuiten gegründet und war der ersten chinesische Frauenorden der Diözese Schanghai. 1867 wurde er offiziell vom Bischof von Jang Nan gebilligt und 1869 wurden die erste Niederlassung eröffnet. Am 8. September desselben Jahres wurden die ersten 33 Novizinnen aufgenommen. Die ersten Gelübde legten die ersten drei Schwestern 1873 ab und bis zum Jahr 1949 stieg die Zahl der Schwestern auf insgesamt 489 an, die alle chinesischer Herkunft waren. In dieser zeit kamen verschiedene internationale Frauenorden nach Schanghai zur Mission in den Großstädten und in den städtischen Gebieten. Die Schwestern von der Darstellung unseren Lieben Frau füllten hingegen eine Lücke in den ländlichen Gebieten. Nach der chinesischen Kulturrevolution kehrte der Orden wieder zum Leben zurück . Die inzwischen nur noch wenigen älteren Schwestern taten sich 1978 wieder zusammen und verdienten sich den Lebensunterhalt mit dem Nähen von Talaren und liturgischen Paramenten sowie mit der Herstellung von Hostien. Dabei verloren sie jedoch nie ihre eigene Berufung aus den Augen: den Katecheseunterreicht. Im Mai 1985 wurden die ersten neuen Kandidatinnen aufgenommen. Das erste Generalkapitel fand im August 1998 statt. Bis heute wurden etwa ein hundert Ordensfrauen ausgebildet, die in verschiedenen Bereichen ihrem Apostolat in der Diözese nachkommen: sie haben einen Verlag, ein Altersheim und ein Pastoral- und Bildungszentrum. Mit ihrer Geschichte spiegeln sie die Geschichte vieler anderer chinesischer Kongregationen und die zeitgenössische Geschichte des Ordenslebens im Land wider. (NZ) (Fidesdienst, 28/09/2009 – 40 Zeilen, 452 Worte)


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