EUROPA/ITALIEN - Italienische Gesundheitsbehörde leitet ein internationales Konsortium zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen Aids

Dienstag, 13 Juli 2004

Rom (Fidesdienst) - Eine italienische Gesundheitsbehörde koordiniert erstmals die Arbeit eines Netzwerks, dem europäische und afrikanische Wissenschaftler angehören, die Impfstoffe zur Prävention und Therapie gegen HIV/AIDS entwickeln sollen. Das Projekt namens AVIP entstand auf Initiative der Europäischen Kommission und wird von Barbara Ensoli vom Institut für Gesundheit (ISS) des italienischen Gesundheitsministeriums geleitet.
Im Rahmen des Aids Vaccine Integrated Project (AVIP) sollen unter italienischer Leitung insgesamt 15 europäische und afrikanische Forschergruppen mit langjähriger Erfahrung in diesem Bereich gemeinsam neue Impfstoffe entwickeln. An dem von der Europäischen Kommission im Februar auf den Weg gebrachten Projekt sind im Rahmen eines Netzwerks Universitäten, Forschungsinstitute und Pharmaunternehmen aus sieben Ländern beteiligt (Italien, Schweden, Frankreich, Deutschland, Finnland, Großbritannien und Südafrika). Im Rahmen einer ersten Phase sollen in fünf verschiedenen Kliniken in Italien, Schweden, Finnland, Deutschland und England vier verschiedene Impfstoffe zur Prävention und Therapie entwickelt werden. Phase zwei und drei sollen dann in Afrika erprobt werden.
Ausschlaggebend für den Erfolg des Projekts ist die Beteiligung von Gemeinschaften und Verbänden in den Entwicklungsländern, in denen praktische Versuche stattfinden sollen, denn in vor allem in diesen armen Ländern der Welt hat AIDS das Ausmaß einer wahren Epidemie angenommen. Weltweit steht Aids unter den Todesursachen an vierter Stelle, in Afrika und insbesondre in den Ländern südlich der Sahara ist Aids hingegen die Haupttodesursache bei Menschen im Alter zwischen 15 und 40 Jahren, was verheerenden demographische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen mit sich bringt. Außerdem breitet sich die Krankheit trotz der Erfolge der von antiretroviralen Therapien und Aufklärungskampagnen auch in Indien, Südamerika, in China und in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion weiterhin aus. (AP) (Fidesdienst, 13/7/2004 - 26 Zeilen, 273 Worte)


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