VATIKAN - Videobotschaft von Papst Benedikt XVI. zum UN-Gipfel zum Klimawandel: „Die natürliche Umwelt wurde allen von Gott geschenkt und der Umgang mit ihr stellt für uns eine persönliche Verantwortung gegenüber der ganzen Menschheit dar, besonders gegenüber den Armen und den zukünftigen Generationen“

Freitag, 25 September 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Die Videobotschaft an die Teilnehmer des UN-Gipfels zum Klimawandel, der am 22. September in New York stattfand, knüpft an die Worte an, die Papst Benedikt XVI. bereits bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 26. August zu diesem Thema geäußert hatte.
Indem er dazu aufforderte über die bestehende Beziehung zwischen dem Schöpfer und uns als „Treuhänder seiner Schöpfung“ nachzudenken, sagte der Papst damals: „Die Erde ist die kostbare Gabe des Schöpfers, der die ihr innewohnenden Ordnungen erdacht und uns damit Wegweisungen gegeben hat, an die wir uns als Treuhänder seiner Schöpfung halten müssen. Aus eben diesem Bewusstsein heraus stehen für die Kirche die Fragen, die mit der Umwelt und ihrem Schutz zusammenhängen, in engem Zusammenhang mit dem Thema der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung. Auf diese Fragen bin ich mehrmals eingegangen in meiner letzten Enzyklika Caritas in veritate, wo ich die »dringende moralische Notwendigkeit einer erneuerten Solidarität« (Nr. 49) in Erinnerung gerufen habe, in den Beziehungen nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch zwischen den einzelnen Menschen, denn die natürliche Umwelt wurde allen von Gott geschenkt, und der Umgang mit ihr stellt für uns eine persönliche Verantwortung gegenüber der ganzen Menschheit dar, besonders gegenüber den Armen und den künftigen Generationen“.
„Wie wichtig ist es deshalb“, so der Papst in der Videobotschaft weiter, „Dass die internationale Staatengemeinschaft und die einzelnen Regierungen den eigenen Bürgern die richtigen Weisungen geben, um wirksam zu verhindern, daß die Umwelt zu ihrem Schaden ausgenutzt wird! Die wirtschaftlichen und sozialen Kosten für die Benutzung der allgemeinen Umweltressourcen müssen offen dargelegt und von den Nutznießern getragen werden und nicht von anderen Völkern oder zukünftigen Generationen. Der Schutz der Umwelt, der Ressourcen und des Klimas erfordert, daß alle auf internationaler Ebene Verantwortlichen gemeinsam handeln, dem Gesetz entsprechend und in Solidarität vor allem mit den schwächsten Regionen der Erde (vgl. Caritas in veritate, 50). Gemeinsam können wir eine ganzheitliche menschliche Entwicklung aufbauen zum Wohl der gegenwärtigen und der zukünftigen Völker, eine Entwicklung, die an den Werten der Liebe in der Wahrheit orientiert ist. Dazu ist es unverzichtbar, im gegenwärtigen Modell der globalen Entwicklung eine Umkehr zu bewirken in Richtung auf eine größere und gemeinsame Übernahme der Verantwortung gegenüber der Schöpfung: Das ist nicht nur erforderlich aufgrund der Umweltprobleme, sondern auch aufgrund des Skandals von Hunger und Elend.“
Abschließend ermutigt der Papst alle Teilnehmer des UN-Gipfels an der Debatte „auf konstruktive und mutige Weise teilzunehmen“, da wir alle berufen sind, „eine verantwortungsvolle Herrschaft über die Schöpfung auszuüben, um sie zu schützen, zu nutzen und zu kultivieren und so die notwendigen Ressourcen zu finden, damit alle würdig leben können“ und „sich jener Bund zwischen Mensch und Umwelt entwickeln kann, der ein Spiegel der Schöpferliebe Gottes sein soll“. (SL) (Fidesdienst, 25/09/2009 – 42 Zeilen, 485 Worte)


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