ASIEN/HEILIGES LAND - Noten des Friedens diesseits und jenseits der Trennungsmauer: im World Youth Orchestra spielen junge Musiker aus Israel und Palästina zusammen

Dienstag, 13 Juli 2004

Jerusalem (Fidesdienst) - Es gibt Noten, die die Mauer im Heiligen Land durchbrechen. Während der Internationale Gerichtshof in Den Haag die Mauer in den vergangenen Tagen als „illegal“ bezeichnete, versuchen junge Musiker aus aller Welt mit einer Botschaft der Hoffnung und insbesondere mit Musik eine Brücke zwischen Israel und Palästina zu schlagen. Rund 50 junge Musiker, die zu den besten Studenten der Musikhochschulen in aller Welt gehören, spielen im World Youth Orchestra (WYO) zusammen. Das internationale Jugendorchester wurde vom italienischen Dirigenten Damian Guranna gegründet, der 2002 vom Kinderhilfswerk UNICEF zum Goodwill Botschafter ernannt wurde.
Der Dirigent gehört zu denjenigen, die an die Macht der Musik glauben, die als universal verständliche Sprache zum Entstehen von Gemeinschaft und Verständigung beiträgt, indem sie vor allem die Herzen der jungen Generationen erwärmt.
Das WYO hat vor kurzem eine Tournee durch den Nahen Osten beendet, bei der am 12. Juli im Givatajim-Theater in Tel Aviv gespielt wurde, nachdem am 9. Juli im Hussein-Theater in Amman und am 11. Juli im Al Qasaba Theater in Ramallah Konzerte stattgefunden hatten.
Volksweisen aus dem Mittelmehrraum, die der Dirigent in das Repertoire des Orchesters aufgenommen hat, vereinen balkanische, arabische, italienische und jüdische Klänge und ertönten diesseits und jenseits der Mauer, die das Heilige Land spaltet. Dabei wurde ein einziges Ziel verfolgt: Die jungen Musiker wollten Zeigen, dass Frieden über alle Glaubens-, Rassen-, Sprach- und Kulturunterschiede hinaus möglich ist. Die jungen Musiker des WYO versuchten mit ihren Noten des Friedens Hoffnung in einem von Hass und Krieg zerrissenen Nahen Osten zu bringen.
Im Rahmen einer dreiwöchigen Mittelmeer-Tournee spielte das World Youth Orchestra auf beiden Seiten des Mittelmeers. Ende Juli wird die Tournee mit einem Konzert in Umbrien, der Heimat des hl. Franz von Assisi, enden, dessen Botschaft des Dialogs, des Friedens und der Geschwisterlichkeit auch in Zeiten der Kreuzzüge und Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen wichtig ist und dessen Anhänger heute mit ihre Kustodie im Heiligen Land die heiligen Stätten in Palästina bewachen. (PA) (Fidesdienst, 13/7/2004 - 29 Zeilen, 342 Worte)


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