ASIEN/INDIEN - Aufbau von Frieden und Versöhnung und Engagement für Notleidende standen im Mittelpunkte eines Symposiums über die Rolle der katholischen Priester und die Herausforderungen, denen sie insbesondere in einem Gebiet gegenüber stehen, in dem es Spannungen zwischen den verschieden Gemeinden gibt

Montag, 12 Juli 2004

Guwahati (Fidesdienst) - Besonders die intime Nähe zu Gott und die Solidarität mit den Menschen sollen einen guten Priester kennzeichnen. Dies betonte der Vorsitzenden der indischen Bischofskonferenz, Kardinal Telesphore Toppo, bei einem Symposium zum Priesterberuf, das anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Theologats „Oriens“ in Shillong im nordostindischen Unionsstaat Assam stattfand. Das Kolleg ist heute Priesterseminar für elf Diözesen im Nordosten Indiens.
Pater Thomas Manjaly, der am Kolleg Bibelwissenschaft unterrichtet, betonte, dass im Rahmen des Symposiums vor allem das Priesteramt und insbesondere dessen Rolle im Nordosten Indiens erörtert werden sollte. Dabei sollte auch auf die Herausforderungen und auf neue Möglichkeiten hingewiesen werden. An der Fachtagung nahmen über 120 Delegierte teil, darunter Priester, Theologen und Seminaristen aus der ganzen Region.
Nach Ansicht des Vorsitzenden der Regionalen Bischofskonferenz, Bischof Joseph Mittathany, sollte der Priester „Mittler des Friedens und der Versöhnung zwischen den Gemeinden sein“ , insbesondere in einem von zahlreichen Spannungen gekennzeichneten Gebiet.
Bischöfe und Missionare waren sich einig, dass der Priester vor allem in Nordostindien berufen ist „Erbauer von Gemeinden zu sein, die in der Gemeinschaft untereinander leben und deshalb Harmonie, Vergebung und Versöhnung fördern sollten“. Der Priester, so die Teilnehmer einstimmig, dürfe als Hirte und Prophet nicht nur über Gewalt, Unterdrückung, Hass, Missachtung der Menschenrechte und Ungerechtigkeit klagen, sondern er müsse sich aktiv für Solidarität einsetzen. Aus diesem Grund sei auch die Zusammenarbeit mit engagierten Laiengläubigen dringend notwendig.
Bei dem Symposium wurde auch auf die Rolle des Priesters beim ökumenischen und interreligiösen Dialog und in diesem Zusammenhang auf eine entsprechende Aus- und Fortbildung hingewiesen.
Das „Oriens“-Kolleg wurde 1979 eröffnet. Seither wurden dort 448 Priester ausgebildet, von denen die Hälfte im Nordosten Indiens tätig ist. In den vergangenen Jahren wurde an dem Priesterseminar auch Kirchenpersonal ausgebildet, das heute in Nepal tätig ist. (PA) (Fidesdienst, 12/7/2004 - 34 Zeilen, 330 Worte)


Teilen: