AFRIKA/MAURITIUS - Diabetes-Warnung: 30% der Bevölkerung leiden an Bluthochdruck, 38% sind übergewichtig, 45% haben hohe Cholesterinwerte, 75% der Männer und 90% der Frauen sind körperlich nicht fit

Dienstag, 15 September 2009

Port-Louis (Fidesdienst) – Jedes Jahr muss bei 400 Einwohner auf Mauritius eine Amputation vorgenommen werden. Weitere 400 werden am Herzen operiert; jede Woche werden 175 Eingriffen an den Augen vorgenommen und dies alles infolge einer Krankheit, die man durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung verhindern könnte: Diabetes. Wie aus einer Untersuchung des Gesundheitswesens vorgeht, ist die Gesundheit der Einwohner ernsthaft gefährdet. Ein Viertel der Bevölkerung mit rund 1,2 Millionen Einwohnern leidet an Diabetes, rund 30% stehen kurz vor einer Erkrankung und viele kennen den eigenen Gesundheitszustand nicht. Fast alle Diabetiker des Landes leiden an einer Diabetes mellitus Typ 2, einer Stoffwechselkrankheit, bei der der Blutzuckerspiegel erhöht ist.
Wie das National Service Framework for Diabetes (NSFD) mitteilt, das eine Bekämpfung der so genannten „Zuckerkrankheit“ durchführt, leiden rund 300.000 Menschen auf Mauritius an der Krankheit. Die gesammelten Daten liefern ein erschreckendes Bild: 30% der Bevölkerung leiden an Bluthochdruck, 38% sine übergewichtig, 45% haben hohe Cholesterinwerte, 75% der Männer und 90% der Frauen sind körperlich nicht fit. Die rasche Entwicklung der Volkswirtschaft in den 90er Jahren brachte auch ungesunde Lebensgewohnheiten mit sich. Tausende Diabetiker leiden unter Augen- und Nierenerkrankungen, die von Diabetes verursacht werden und müssen in Krankenhäusern behandelt werden.
Gesundheitsexperten betrachten auch die genetische Veranlagung der Asiaten als einen Grund für den hohen Anteil von Zuckererkrankungen unter den Bewohnern der Mauritius-Inseln. Im Verlauf einer Veranstaltung der Gesundheitsbehörde bestätigte ein Vertreter des Australian Heart and Diabests Institut, dass Asiaten besonders anfällig für eine Zuckerkrankheit sind. Rund 80% der Einwohner der Mauritius sind asiatischer Abstammung. Die Regierung brachte vor kurzem eine Untersuchung auf den Weg, die die genetischen Ursachen für Diabetes erforschen soll. Die offiziellen Daten der Gesundheitsbehörde bestätigen auch ein mangelndes Wissen über die ersten Folgen der Krankheit. Viele Diabetes-Patienten nehmen deshalb auch die verordneten Medikamente nicht regelmäßig ein. Zur Bekämpfung der Krankheit baten die Regierungsbeamten auch um die Unterstützung des Privatsektors und der Nichtregierungsorganisationen. Die Holy Welfare Association ist zum Beispiel eine Nichtregierungsorganisation, die vor junge Diabetiker im Alter unter 35 Jahren über die notwendigen Änderungen bei der Ernährung und im Lebensstil aufklären will. Außerdem ermutigt die Regierung auch die Medien des Landes sich mit dem Thema in Talkshows und Informationssendungen zu befassen. Die Gesundheitsbehörden bieten kostenlose Check up-Untersuchungen fast überall auf der Insel an. Zum Schutz jüngerer Generationen wurde der Verkauf von zuckerhaltigen Getränken und Süßigkeit und fetthaltigen Snacks in den Schulen verboten. (AP) (Fidesdienst, 15/09/2009 – 38 Zeilen, 417 Worte)


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