ASIEN/THAILAND - Behandlung von HIV/AIDS in Entwicklungsländern: Ärzte ohne Grenzen zu den Fortschritten und den noch offenen Herausforderungen

Montag, 12 Juli 2004

Rom (Fidesdienst) - Die Behandlung von HIV/AIDS-Patienten mit einer antiretroviralen Therapie (ART) zeigte in den Entwicklungsländern auch bei Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium Wirkung. Dies geht aus einem jüngst vom Ärzteverband „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) bei der Weltaidskonferenz in Bangkok vorgelegten bericht hervor.
Mit der Vereinfachung der Therapie und insbesondere durch den Einsatz einer gleich bleibenden Medikamentenkombination (FDC-Fixed Dose Combination), die in Form einer einzigen Tablette zweimal am Tag eingenommen wird, konnte MSF die Zahl der behandelten Patienten rasch ausdehnen. Im Jahr 2002 wurden von MSF etwa 1.500 Patienten in 10 Ländern behandelt, heute werden 13.000 Patienten in 25 Ländern therapiert.
Abgesehen von diesem Erfolg wies MSF jedoch auch auf die zahlreichen noch offenen Herausforderungen hin: an erster Stelle die extrem hohen Kosten der Therapie für Patienten, die gegen eine erste Therapie resistent sind und das Fehlen pädiatrischer Medikamente.
Die gleich bleibende Medikamentenkombination sei zwar ein Fortschritt, was die Therapie anbelangt, doch man müsse leider feststellen, dass sich viele Patienten als resistent erweisen und deshalb andere Medikamente brauchen.
„Das Auftreten einer Resistenz gegen ART ist in reichen und armen Ländern unvermeidbar“ so Frau Doktor Alexandra Calmy von MSF. „Doch in den armen Ländern ist eine Behandlung mit anderen Medikamenten kaum möglich, weil die Kosten je Patient bei etwa 5.000 Dollar liegen und damit etwa 15 mal höher sind als die Erstbehandlung.“
Sorge bereitet den Ärzten von MSF auch die Anpassung einiger armer Länder an die Bestimmungen der Welthandelsorganisation hinsichtlich der Arzneimittelpatente im Jahr 2005. Darunter auch Indien, Brasilien und Thailand wo Medikamente zur Bekämpfung Aids heute zu politisch festgelegten Preisen verkauft werden. (AP) (Fidesdienste, 12/7/2004 - 26 Zeilen, 276 Worte)


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