ASIEN/PAKISTAN - Menschenrechtskampagne der Christen zum Schutz der Minderheiten wird weitergehen „bis Gerechtigkeit herrscht“

Mittwoch, 9 September 2009

Islamabad (Fidesdienst) – Christen sind in Pakistan oft dem Druck islamischer Fundamentalisten ausgesetzt und rufen deshalb zu einer Menschenrechtskampagne auf, in deren Rahmen sie von der Regierung mehr Schutz fordern. Wie der Leiter der bischöflichen Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“, Peter Jacob, dem Fidesdienst mitteilt, riefen die katholischen Gemeinden in Islamabad und RAwalpindi in den vergangenen Tagen zu friedlichen Kundgebungen auf, bei denen Rechte und Schutz für die Minderheiten gefordert wurde. Insbesondere möchte man den Anspruch auf Kult- und Religionsfreiheit, Meinungs- und Bildungsfreiheit geltend machen und dem Wunsch nach einem friedlichen Zusammenleben mit nichtmuslimischen Bürgern Ausdruck verleihen.
Außerdem forderten die Christen Gerechtigkeit nach den jüngsten grundlosen Angriffen auf christliche Gemeinden in Gojra und anderen Städten. Sie forderten vor allem die Abschaffung des umstrittenen Blasphemie-Paragraphen, der weiterhin als Instrument der Einschüchterung gegenüber religiösen Minderheiten dient.
Die Kundgebungen, so die Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“, werden so lange weitergehen, bis „Gerechtigkeit herrscht“. Unterdessen versprach der Minister für Minderheiten, Shehbaz Batti, er werde sich dafür einsetzen, dass es zu keinen weitern Massakern vor religiösem Hintergrund kommt und „Tragödien wie die in Gojra abgewandt“ werden können. In diesem Zusammenhang kündigte er eine Kampagne zur Förderung von Harmonie, Toleranz und sozialem Frieden im Land an.
Die örtlichen Polizeibehörden in Gojra in der Region Punjab nahmen vier Personen fest, die für die Übergriffe auf christliche Siedlungen am 1. August verantwortlich sein sollen. Bei den Übergriffen hatten über 3.000 fundamentalistische Muslime zahlreiche Häuser in Brand gesteckt. Acht Christen kamen dabei ums Leben, viele wurden verletzt. Zahlreiche christliche Familien verließen nach den Vorfällen die Region. (PA) (Fidesdienst, 09/09/2009 – 28 Zeilen, 267 Worte)


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