AFRIKA/GABUN - Ali Bongo, der Sohn des verstorbenen Präsidenten, siegt bei den Präsidentschaftswahlen; heftige Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Opposition

Donnerstag, 3 September 2009

Libreville (Fidesdienst) – In Gabun, wo Ali Bongo, der Sohn des ehemaligen Präsidenten Omar Bong, mit 41,73% der Stimmen zum Sieger der Präsidentschaftswahlen vom 30. August erklärt wurde (vgl. 31. August 2009 und 2. September 2009), kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der Opposition und der Polizei.
Die Auszählung der Stimmen sollte am 2. September abgeschlossen sein, doch die offiziellen Ergebnisse wurden erst am 3. September bekannt gegeben. Der ehemalige Innenminister Andre Mbe Obame ist Zweiter und der historische Herausforderer Pierre Mamboundou Dritter. Alle drei Kandidaten hatten sofort nach der Wahl den Sieg für sich beansprucht.
Die Spannung im Land war durch die Verschiebung der Bekanntgabe der Wahlergebnisse gestiegen, die von der Wahlkommission mit „Missverständnissen“ unter den Mitglieder und Verspätungen bei der Abgabe der Protokolle aus den 2.800 Wahllokalen im ganzen Land und aus dem Ausland begründet wurde.
Die Anhänger der beiden Widersacher Ali Bongos, Pierre Mamboundou und André Mba Obame, hatten nach der Bekanntgabe der Verscheibung der Wahlergebnisse, zu Kundgebungen auf den Straßen und Plätzen der Hauptstadt Libreville aufgerufen. Die staatliche Telekommunikationsgesellschaft ließ den SMS-Service blockieren, nachdem zahlreiche Mitteilungen verschickt worden waren, die Journalisten und andere Persönlichkeiten einschüchtern sollten. Gegen Demonstranten, die sich vor dem Sitz der Wahlkommission zu einem Sit-in versammelt hatten, ging die Polizei mit Tränengas vor.
Mit der Bekanntgabe der Wahlergebnisse, die den Sieg Bongos bestätigten, stieg im Land die Spannung. Wie die Nachrichtenagentur Agence France Presse mitteilt, stürmten Anhänger Mamboundous in der Oppositions-Hochburg Port-Gentil das Gefängnis und befreiten zahlreiche Insassen. Auf den Straßen wurden Barrikaden errichte und Reifen in Brand gesteckt. Auch aus zwei Stadtvierteln der Landeshauptstadt werden Unfälle gemeldet. (LM) (Fidesdienst, 03/09/2009 – 29 Zeilen, 285 Worte)


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