AFRIKA/GABUN - Warten auf die Bekanntgabe der Ergebnisse der Präsidentschaftswahl

Mittwoch, 2 September 2009

Libreville (Fidesdienst) – Am Abend des 2. September werden die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl bekannt gegeben, die am 30. August in Gabun stattfand (vgl. Fidesdienst vom 31. August 2009). In der Hauptstadt Libreville wartet man gespannt.
Bei Schließung der Wahllokale hatten die drei wichtigsten Kandidaten den Sieg jeweils für sich beansprucht; dies führte zu einer angespannten Lage und zu weiteren Befürchtungen im Hinblick auf einen möglichen Wahlbetrug, wie er von der Opposition bereits im Vorfeld geäußert worden war. Bei den drei Kandidaten handelt es sich um den Sohn des ehemaligen Präsidenten Omar Bong, Ali Bongo, den ehemaligen Innenminister André Mba Obame und Pierre Mamboundou. Vor den Sitzen der Wahlkomitees von Mba Obame und Mamboundou hatten sich zahlreiche Anhänger versammelt. Dort standen Kopien der Protokolle aus den 3.000 Wahllokalen zur Verfügung, die eine unabhängige Prüfung der offiziellen Daten ermöglichen sollten.
Am gestrigen 1. September forderte der Leiter der Beobachtermission der Wirtschaftsgemeinschaft der Zentralafrikanischen Staaten (CEEAC), der katholische aus dem Kongo stammende Priester Malu Malu (der auch die unabhängige Wahlkommission in der Demokratischen Republik Kongo leitete, die Regierung des Landes und die autonome permanente Wahlkommission (CENAP) auf, beim Einsammeln und Auszählen der Stimmen und bei der Bekanntgabe der Ergebnisse umsichtig vorzugehen.
Pfarrer Malu Malu lobte die einheimischen Behörden dafür, dass sie beachtliche Anstrengungen unternommen haben, um die Präsidentschaftswahlen in so kurzer Zeit nur zwei Monate nach dem Tod von Präsident Omar Bongo zu organisieren.
Der Leiter der Beobachtermission weist jedoch auch darauf hin, dass es „Schwierigkeiten aufgrund der verspäteten Öffnung der Wahllokale und Probleme bei der Orientierung der Wähler in den Wahllokalen gegeben habe“.
Die CEEAC-Beobachtermission wird den einheimischen Behörden einen umfassenden Bericht zu den verschiedenen Wahlphasen vor, während und nach der Stimmabgabe überreichen. Unter den darin enthaltenen Empfehlungen auch der Rat an den Permanenten Wahlausschuss, „Zeiten in denen keine Wahl stattfindet dafür zunutzen, die Wahlhelfer entsprechend auszubilden und die Wahllisten zu vervollständigen“. Am Vorabend der Wahl war es zu polemischen Äußerungen im Hinblick auf die Zusammensetzung der Wahllisten gekommen, die nach Ansicht der Opposition „aufgeblasen“ und mit nicht existierenden Namen verlängert wurden.
Pfarrer Malu Malu forderte schließlich die Bürger des Landes dazu auf, „in aller Ruhe auf die Bekanntgabe der Ergebnisse zu warten und die Regeln der Demokratie zu respektieren, wie dies in allen Rechtsstaaten der Fall sein sollte“.
Die 35 Wahlbeobachter der Afrikanischen Union bestätigten, dass „die Wahl ruhig und gemäß der gesetzlichen Bestimmungen verlief“ obschon einige „Unregelmäßigkeiten“ und „Mängel“ festgestellt wurden. (LM) (Fidesdienst, 02/09/2009 – 40 Zeilen, 409 Worte)


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