ASIEN/PHILIPPINEN - Probleme und Herausforderungen der Pastoralarbeit stehen im Mittelpunkt des Kongresses des philippinischen Klerus in Manila

Donnerstag, 8 Juli 2004

Manila (Fidesdienst) - Vom 5. bis 9. Juli versammelten sich in Manila rund 3.900 Priester und 100 Bischöfe des Landes zum ersten Kongress des philippinischen Klerus. Das Thema der Veranstaltung lautete „Ein erneuerte Klerus, einer erneuerte Kirche, ein erneuertes Land“, und bezieht sich auf das Johannesevangelium in dem es heißt „Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben“ (Joh 19,37).
In einer Botschaft an die Kongressteilnehmer hatte der Papst die Priester aufgefordert, weiterhin „Freunde Christi“ zu beleiben. „Diese Freundschaft“, so der Papst, „die sich aus dem Gebet und den Sakramenten nährt, ist die wahre Grundlage für eine wahre innere Erneuerung auf persönlicher, gesellschaftlicher und institutioneller Ebene.“
Gegenwärtig gibt es nach Aussage von Bischof Luis Antonio Tagale von Imus, der die bischöfliche Kommission für die Glaubenslehre leitet, rund 9.000 Priester, die oft überlastet sind, da sie jeweils für die seelsorgerische Betreuung von etwa 15.000 Gläubigen verantwortlich sind. Ideal währe ein Verhältnis von rund 2.000 Gläubigen je Priester. Der Priestermangel habe zwar nicht zu einem Rückgang bei der Zahl der Gläubigen geführt, werde jedoch zur möglichen Schließung vieler Pfarreien führen, so der Bischof in seiner Ansprache.
Nach Ansicht des Bischofs gibt es für den Priestermangel verschiedene Gründe: ein strenges Auswahlsystem in den Priesterseminaren; kulturelle und durch die Umwelt bedingte Gründe; sowie nicht zuletzt auch die jüngsten Skandale innerhalb der philippinischen Kirche. Hierzu erklärte der Bischof mit Bedauern, dass diese gezeigt hätten, dass auch „Priester nur Menschen sind“.
Die philippinische Presse hatte in jüngster Zeit von Priestern berichtet, die Beziehungen zu Frauen hatten oder in Korruptionsskandale verwickelt waren. Dies hat nach Ansicht der Kongressteilnehmer vor allem unter jungen Menschen ein negatives Bild von der Kirche entstehen lassen.
In seiner Ansprache an die Kongressteilnehmer bezeichnete Kardinal Ricardo Vidal das Priesteramt als „Geschenk Gottes, das nicht wie ein Schmuckstück getragen wird, sondern in der Hingabe an Gott gelebt werden soll“. (PA) (Fidesdienst, 8/7/2004 - 29 Zeilen, 320 Worte)


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