EUROPA/ITALIEN - Die italienische Bewegung für den Kampf gegen den Hunger in der Welt beklagt Schwierigkeiten beim Zugang zu modernen Informationstechnologien. Ein Pilotprojekt gibt es in Ruanda

Donnerstag, 8 Juli 2004

Rom (Fidesdienst) - Der „Förderung der sozialen Eingliederung und der Bekämpfung des so genannten ‚digital divide’ unter den jungen Menschen in Muhura“ soll ein Projekt dienen, das in Ruanda von der italienischen Bewegung für den Kampf gegen den Hunger in der Welt in Zusammenarbeit mit dem 1995 gegründeten METID-Zentrum der Technischen Universität in Mailand (das die Nutzung von Methoden und IT-Kenntnissen zu didaktischen Zwecken fördert) und dem Bankenverband Cariplo durchgeführt wird.
Im Rahmen des Projekts sollen Computerlabore entstehen und IT-Kurse durchgeführt werden, bei denen die Teilnehmer Methoden der Textbearbeitung und Präsentation und den Umgang mit E-Mail und Internet lernen sollen. Außerdem sollen Anschlüsse an das Internet über Satellitenverbindung installiert werden. Lehrkräfte und Universitätsdozenten sollen über die Nutzung der Informationstechnologie zur Planung von Fernkursen informiert werden. Schüler sollen zur Herausgabe einer Schülerzeitung animiert und alle Teilnehmer zur Planung eines Eigenfinanzierungsprogramms für das Projekt angeregt werden.
Der Begriff „digital divide“ umschreibt die Kluft im Zusammenhang mit dem Zugang zu den Technologien der so genannten „Informationsgesellschaft“. Unterschiede und ungleiche Möglichkeiten beim Zugang zu Informationstechnologien bringen Probleme mit sich, die sich auf alle Aspekte des gemeinschaftlichen Lebens auswirken: Wirtschaft, Kultur und Soziales. Die heute zur Verfügung stehenden Daten zeigen, dass die Kluft sich in den kommenden Jahren vertiefen und damit zu einer nur schwer überwindbaren Trennung zwischen der nördlichen und der südlichen Halbkugel führen wird.
In den Industrieländern verfügten 1998 bereits 41 je 1000 Einwohner über einen Internetanschluss, während der Anteil in den weniger entwickelten Ländern bei weniger als einer Person je 1000 lag. In den Vereinigten Staaten gab es 1998 je 1000 Einwohner insgesamt 661 Telefonanschlüsse, 459 PCs und 847 Fernsehgeräte. In Italien gab es 1998 je 1000 Einwohner insgesamt 451 Telefonanschlüsse, 173 PCs und 451 Fernsehgeräte; in Kolumbien 173 Telefonanschlüsse, 28 PCs und 217 Fernsehgeräte; in Pakistan 19 Telefonanschlüsse, 4 PCs und 88 Fernsehgeräte; und schließlich in Mosambik 4 Telefonanschlüsse, 2 PCs und 3 Fernsehgeräte.
Die größten Probleme entstehen in den weniger entwickelten Ländern im Zusammenhang mit dem Mangel an Infrastrukturen für die Telekommunikation und den hohen Telefonkosten. Außerdem gibt es nicht nur wenige Computer sondern auch nur geringe Kenntnisse im Umgang damit. Internetanschlüsse stehen oft nur in großen Städten oder sogar nur in den Hauptstädten. Während in ländlichen Gebieten, in denen die meisten Menschen leben, keinerlei Möglichkeit zur Nutzung neuer Informationstechnologien besteht. (AP) (Fidesdienst, 8/7/2004 - 40 Zeilen, 411 Worte)


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