EUROPA/ITALIEN - Darfur und Südsudan: Caritas Internationalis veranstaltet Forum zur dramatischen Lage

Mittwoch, 24 Juni 2009

Rom (Fidesdienst) – Die Zahlen aus Darfur und dem Südsudan sind ein Index für die dramatische Lage: Jahrzehntelanger Bürgerkrieg, neun von zehn Menschen leben von weniger als einem Dollar am Tag, 300.000 Menschen wurden ermordet; 2,7 Millionen Menschen aus den eigenen Wohnungen vertrieben, 290.000 Flüchtlinge kamen allein 2008 hinzu, die Sterblichkeit der Mütter ist weltweit am höchsten (2030 Frauen sterben je 100.000 Geburten), 16% der Bevölkerung ist unterernährt. Die Menschen haben keinen Zugang zu Trinkwasser und Gesundheitsfürsorge und den notwendigen Grundnahrungsmitteln. Zu der Situation, die heute als permanente humanitäre Krise betrachtet wird, veranstaltete Caritas Internationalis ein internationales Forum in Rom, bei dem neue Wege der Versöhnung, des Friedens und insbesondere der Hilfeleistung erörtert werden sollten. „Besonders dringlich“, so Frau Lesley-Anne Knight, die Generalsekretärin von Caritas Internationalis – ist die Zusammenarbeit von Caritas, Nichtregierungsorganisationen, Vereinen und internationalen Institutionen, damit das Vertrauen wieder hergestellt wird und ein operatives Umfeld für die Menschen entsteht. Die Einheit ist von grundlegender Bedeutung, denn sie gibt Kraft“.
Caritas versucht mit Nothilfeprogrammen im Sudan die Entwicklung und Versorgung zu fördern. Sie versorgt 297.000 Menschen mit Lebensmitteln, schafft Unterkünfte, bemüht sich um die Versorgung mit Trinkwasser, Medikamenten und ärztlicher Betreuung und fördert das Bildungswesen. „Wir brauchen Führungskräfte“, so die Generalsekretärin, „die in der Lage sind Werte wie Respekt und Menschwürde, Menschenrechte und Umweltschutz zu leben und diese in die politischen Entscheidungen einfließen zu lassen.“
An dem Forum nahmen zahlreiche internationale Gäste teil, insbesondere auch aus der von der dramatischen Lage betroffenen Region. „Wir brauchen Hilfe auch bei den elementaren und grundlegenden Dingen“, so der Weihbischof von Khartoum, Daniel Adwock Marco Kur, „vor allem seit rund 16 Hilfsorganisationen ausgewiesen wurden.“ Der seit 1957 als Missionar im Sudan lebende Bischof Antonio Menegazzo von El Obeid, in dessen Bistum sich auch die Krisenregion Darfur befindet, betont die Schwierigkeiten bei der Umsetzung des christlichen Glaubens und beim Engagement für die Flüchtlinge: „Wir helfen zwar durch internationale Organisationen, die in den Flüchtlingscamps tätig sind und im Rahmen internationaler Absprachen, doch wir erreichen damit nicht alle Flüchtlinge. Viele kommen bei Freunden und Verwandten unter; und dort können nur wir und verschiedene Vereine helfen, denn wir sind frei von bürokratischen Vorgängen“. (MT) (Fidesdienst, 24/06/2009 – 33 Zeilen, 364 Worte)


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